Aktuelles
Fachtagung Herausforderungen des Krisenmanagements
27. DEFUS Mitgliederversammlung
Die DEFUS-Mitglieder trafen sich am 19. und 20. September in Gelsenkirchen zur 27. Mitgliederversammlung. Verschiedene Fachbereiche der Stadtverwaltung Gelsenkirchen präsentieren am ersten Tag das Projekt „Wahrung des sozialen Friedens“ in Gelsenkirchen. In zwei Stadtteilen wird intensiv bereichsübergreifend zusammengearbeitet, um noch besser und zielgruppengerechter auf die Probleme der Bewohnerinnen eingehen zu können und Beschwerden schnell begegnen zu können.
Nach einer Stadtrundfahrt und Besichtigungen von Maßnahmen vor Ort endete der erste Tag mit einem Essen auf der Arena zu Schalke.
Die Tagesordnung des zweiten Tags war dicht und beinhaltete zahlreiche vereinsorganisatorische und inhaltliche Themen.
Wissensplattform Kommunales Krisenmanagement
Die „Wissensplattform Kommunales Krisenmanagement“ (www.kommunaleskrisenmanagement.de) bietet Hintergrundinformationen zu den Themenschwerpunkten Kommunales Krisenmanagement, Krisenkommunikation, Vulnerabilität in der Krise und Kommunale Resilienz. Die Plattform ist ein Ergebnis des vom BMBF geförderten Forschungsprojekts PanReflex, das von DEFUS gemeinsam mit dem Deutschen Institut für Urbanistik (Difu) umgesetzt wird. Die Plattform wird kontinuierlich befüllt, erweitert und gepflegt.
Die Plattform enthält u. a.:
- umfassende Literaturdatenbank zum kommunalen Handeln in Krisensituationen mit besonderem Augenmerk auf den Umgang mit Pandemie
- Liste mit Praxisbeispielen aus aller Welt für das Krisenmanagement während der Pandemie
- Projektatlas mit nationalen und internationalen wissenschaftlichen Projekten, die zu Krisenmanagement und/oder kommunaler Resilienz forschen
- Darstellung des PanReflex-Projektes und bisherige Forschungsergebnisse
Als Angebot für die Praxis lebt sie auch von Beiträgen aus der Praxis. Möchten Sie Informationen, Publikationen, Projekte und Praxisbeispiele auf der Wissensplattform einstellen und verfügbar machen? Melden Sie sich gerne bei panreflex@defus.de.
PanReflex-Webinar: Aus der Coronapandemie lernen.
Im Oktober folgt ein weiteres PanReflex-Webinar aus der Reihe "Auf dem Weg zur resilienten Kommune - gute Beispiele und neue Ideen". In der einstündigen Onlineveranstaltung wird es um konkrete Praxisbeispiele gehen, mit welchen Methoden die Kommunalverwaltungen in Düsseldorf und Essen die kommunale Bewältigung der Coronapandemie reflektieren, aufarbeiten und daraus Lehren für zukünftige Krisen ableiten.
» Impulsbeitrag 1: After Action Review auf kommunaler Ebene: Lessons learned in der Corona-Einheit des Gesundheitsamtes Düsseldorf
Referentin: Dr. med. Hannah Höglund-Braun
» Impulsbeitrag 2: Entwicklung eines Pandemieplans für die Stadt Essen
Referent: Dr. Thilo Lerari
Mehr Informationen zur Veranstaltung und zur Anmeldung finden Sie auf der Projekthomepage:
DEFUS auf dem 4. Innenstadtforum der Köln Business
Die Sicherheit und Sauberkeit von Innenstädten ist herausfordernd und eine Daueraufgabe für Kommunalverwaltungen. In vielen Innenstädten werden soziale Probleme der Stadtgesellschaft sichtbar. Leerstand und marginalisierte Gruppen, die in Einkauffstraßen lagern, und Bettler sind kontrastrieren hochpreisige Geschäfte und Gastronmie. Diese Gemengelage in der Balance zu halten und eine Innenstadt zu schaffen, die allen Menschen der Stadt Möglichkeiten bietet ist eine große Herausforderung. Lebendige Innenstädte und Zentren brauchen die Zusammenarbeit und das Engagement vieler Beteiligter. Basis für die Zusammenarbeit muss und sollte ein faktenbasierte und sachliche Diskussion sein. Veranstaltungen wie das Innenstadtforum der Köln Business sind gerade deswegen so wichtig.
Beim Innenstadtforum wurde intensiv über die Herausforderungen und ersten Fortschritte des 10-Punkte-Plans der Stadt Köln diskutiert. Besonders interessant war der Einblick in die Arbeit des Neumarkt-Kümmerers und die Diskussion über die Auswirkungen von Sauberkeit auf das Sicherheitsgefühl. Außerdem berichtet Anna Rau vom Deutsch-Europäisches Forum für Urbane Sicherheit e.V. (DEFUS), wie andere Städte mit ähnlichen Herausforderungen umgehen. Es war inspirierend zu sehen, wie verschiedene Ansätze ineinandergreifen können.
Fruchtbarer Austausch zur "Digitalisierung der Sexarbeit"
Am 12.09.2024 bot die Fachtagung "Digitalisierung der Sexarbeit - Herausforderung für Kommunen" kommunalen Akteuren eine Plattform, um sich über die aktuellen Herausausforderungen im Umgang mit Sexarbeit auszutauschen.
Die Veranstaltungen startete am Vormittag mit Eingangsimpulsen zu den aktuellen Herausforderungen aus der Perspektive von sozialen Trägern, der Wissenschaft, der operativen Stadtverwaltung und Menschen, die in der Sexarbeit tätig sind. Am Nachmittag stand die gemeinsame Arbeit in vier Workshops im Vordergrund. Es wurden Ideen entwickelt, wie Kommunen besser mit diesen Herausforderungen umgehen können. Es ging um die Frage, wie Kommunen besser mit Sexarbeitenden ins Gespräch kommen, kommunale Angebote im Bereich Gesundheit und Soziales verbessern, Sexarbeitende besser vor Zwang, Menschenhandel und Gewalt schützen und ihren orddnungsrechtlichen Pflichten nachkommen können.
In einer Abschlussdiskussion wurden Überlegungen angestellt, wie die Ideen und Thesen aus den Workshops besser umgesetzt werden können.
Das DEFUS Team bedankt sich bei der Ausrichterin, der Stadt Essen, den Referentinnen und Referenten sowie allen Teilnehmenden für den spannenden Austausch!
Diskriminierung und Sucht im öffentlichen Raum
22 Teilnehmende aus 13 deutschen Städten besuchten am 4. und 5. Juli Zürich und lernten wegweisende Ansätze zum pragmatischen und akzeptierenden Ansatz mit Sucht und Drogen, zum Kampf gegen Diskriminierung im öffentlichen Raum und zur Nutzung von Sicherheitsberichten als strategisches Steuerungsinstrument für urbane Sicherheit kennen.
Tillmann Schulze von der Firma EBP stellte den Gästen aus Deutschland vor, wie Schweizer Städte mit regelmäßigen und partizipativ erstellen Sicherheitsberichten, die urbane Sicherheit strategisch betrachten und bearbeiten.
In Zürich sollen sich alle Menschen sicher und frei fühlen können, unabhängig von Geschlecht, Geschlechtsidentität, sexueller Orientierung, Hautfarbe und davon, ob sie mit einer Behinderung leben oder nicht. Mit dem Projekt «Zürich schaut hin» wird bis Ende 2025 ein Bündel von Aktivitäten und Maßnahmen zur Prävention von Diskriminierung umgesetzt. Dayana Mordasini (Sicherheitsdepartement) und Naomi Bögli (Fachstelle Gleichstellung) stellen den DEFUS-Mitgliedern das Projekt und damit verbundene niederschwellige Meldetool vor. Zusätzlich konnten wir mit einem Jugendhaus und einem Nachtclub zwei diskriminierungssensible Orte und deren Arbeit kennenlernen.
Die Stadt Zürich hat mit dem Platzspitz und dem Oberen Letten in den 90er Jahren leidvolle Erfahrungen mit einer international berüchtigten offenen Drogenszene gemacht. Suchtkranke Menschen gibt es in Zürich nach wie vor, aber mit einem ausdifferenzierten, an den Bedarfen der Zielgruppen orientiertem und akzeptierendem Angebot (es darf auch in Notschalfstellen konsumiert werden, Microhandel von Drogen findet in Konsumräumen statt, etc.) werden suchtkranke Menschen abgeholt und erreicht. Die Bildung einer offenen Drogenszene wird damit weitgehen verhindert.
Das Motto alle Akteure, die mit marginalisierten Gruppen in Zürich ist, wir sind zuständig, bis wir die Person finden, die wirklich zuständig ist. Ein Hin- und Hergeschiebe von Zuständigkeiten und damit verbundenen Zuständigkeitslücken gibt es in Zürich nicht. Alle Akteure arbeiten pragmatisch an einem gemeinsamen Ziel: Unterstützung der betroffenen Menschen und Verhinderung offener Drogenszenen.
Faszinierende Einblicke in die Arbeit der Stadt Zürich gaben uns Andrea Weiß (Geschäftsbereichsleiterin Schutz und Prävention bei Stadt Zürich), Roman Thür, Leiter Regionalwache Aussersihl Stadtpolizei, Simon Weis (Leiter SIP Zürich), Joël Bellmont, Teamleiter Drogeninformationszentrum DIZ. Am Freitag hatten wir die Möglichkeit, den die Kontakt- & Anlaufstelle Kaserne zu besuchen und vor Ort sehen, wie akzeptierende und ideologiefreie Arbeit mit Suchtkranken Menschen gelingen kann.
Der Besuch in Zürich hallt nach und zeigt deutlich, es ist möglich eine diskriminierungssensible Großstadt ohne offene Drogenszene zu gestalten und einen würdevollen Umgang mit marginalisierten Gruppen als Standard zu setzen. Deutsche Städte können viel von Zürich lernen.
Efus Generalversammlung und IcARUS Abschlusskonferenz
Unter Vertretung der DEFUS-Mitgliedsstädte fand am 25.06.2024 die Efus Generalversammlung statt. Bei einem freundlichen Miteinander gewannen alle Teilnehmenden Einblicke in die Arbeit der nationalen Foren sowie die aktuellen Forschungsprojekte unter Efus Federführung. Wer noch mehr über innovative europäische Sicherheitsforschung erfahren wollte, blieb noch bis zum 26.06.2024 zur IcARUS Abschlusskonferenz.
Im EU-Projekt IcARUS durchliefen 17 Partner aus 12 europäischen Ländern den Prozess des Design-Thinking zur Förderung sozialer Innovationen in den Bereichen Jugendkriminalität, Radikalisierung, sichere öffentliche Räume, Menschenhandel und organisierter Kriminalität.
Es war sehr interessant zu sehen, wie es dem Projektteam gelungen ist, das lokale Engagement zu fördern, die Entscheidungsfindung unter Beteiligung verschiedenster Interessengruppen zu koordinieren und zukunftsorientiertes Denken zu fördern.
Die aus dem Projekt enstandenen Maßnahmen sind unter der Projekthomepage zu finden: IcARUS (icarus-innovation.eu)
„Prävention und gesellschaftlicher Frieden“
Der Deutsche Präventionstag (DPT) findet 2025 erstmals in Augsburg statt. Mit über 3.000 erwarteten Teilnehmenden ist er der weltweit größte Jahreskongress für Gewalt- und Kriminalprävention. Expertinnen und Experten aus verschiedenen Bereichen wie Fachorganisationen, Kirchen, Kommunen, Medien, Politik und Polizei kommen zusammen, um über aktuelle Themen zu diskutieren. In Augsburg steht der DPT unter dem Leitthema „Prävention und gesellschaftlicher Frieden“. Das im Vorfeld des Kongresses erstellte DPT-Gutachten dient als wichtiger Leitfaden für die Präventions- und Sicherheitspolitik in Deutschland.
Präventionsarbeit für die Stadt sichtbar machen
Passend zum 470. Jahrestag des Augsburger Religionsfriedens steht der Deutsche Präventionstag 2025 unter dem Titel „Prävention & gesellschaftlicher Frieden“. Der Kongress findet am 23. und 24. Juni 2025 in Augsburg statt. Neben dem Fachkongress wird ein abwechslungsreiches Rahmenprogramm geboten, das Themen der Prävention und urbanen Sicherheit für alle interessierten Bürgerinnen und Bürger erlebbar machen will. Dabei haben Akteurinnen und Akteure der vielfältigen Augsburger Präventionslandschaft die Möglichkeit, ihre Arbeit für die Stadt sichtbar zu machen.
Staffelübergabe von Cottbus an Augsburg
Unter dem Themenschwerpunkt „Sicherheit im Wandel“ fand in diesem Jahr der 29. Deutsche Präventionstag am 10. und 11. Juni in Cottbus statt. Stellvertretend für Augsburgs Oberbürgermeisterin Eva Weber nahmen Ordnungsreferent Frank Pintsch und Martin Wilhelm, Polizeipräsident des Polizeipräsidiums Schwaben Nord, für den Freistaat Bayern die Staffel für den Deutschen Präventionstag 2025 entgegen. Die Übergabe erfolgte durch Tobias Schick, Oberbürgermeister der Stadt Cottbus und Dr. Markus Grünewald, Staatssekretär des Landes Brandenburg.
Für ein friedliches Zusammenleben aller Menschen in unseren Städten
Bereits 2019 haben sich die DEFUS-Mitgliedskommunen in einem Austausch- und Diskussionsprozess auf gemeinsame Leitgedanken zur Prävention von Polarisierung und Demokratiefeindlichkeit verständigt.
Angesichts der Messerattacke in der Stadt Mannheim und den vielfachen Angriffen gegen Amts- und Mandatsträger sowie Wahlhelfer in den letzten Wochen haben diese Leitgedanken leider nicht an Bedeutung verloren.
Das friedliche Zusammenleben einer immer diverser werdenden Gesellschaft zu organisieren und dabei die Balance zwischen Freiheit und Sicherheit nicht zu verlieren, ist eine der zentralen Herausforderungen der nächsten Jahre. Kommunen sind maßgeblich für die alltägliche Gewährleistung der Sicherheit und des gesellschaftlichen Friedens verantwortlich. Sie müssen die Integration verschiedener Kulturen und Lebensentwürfe leisten sowie ausdifferenzierte gesellschaftliche Bedürfnisse mittragen und managen.
Die Stadt Mannheim mit ihrem OB Christian Specht und dem 2. Bürgermeister Dr. Volker Proffen zeigen mit Ihrem besonnenen Vorgehen eindrücklich wie Kommunen das friedliche Zusammenleben auch und gerade in schwierigen Zeiten fördern und verteidigen können.
Zu den Leitgedanken
DEFUS auf dem 29. DPT in Cottbus am 10. & 11. Juni
DEFUS wird wie jedes auf dem Deutschen Präventionstag am 10. und 11. Juni in Cottbus vertreten sein. Unseren gemeinsamen Efus-DEFUS Stand finden Sie in der Halle 1. Dort stellen wir Ihnen neben unseren allgemeinen Informationen auch brandneue Forschungsergebnisse aus unserem Forschungsprojekten "PanReflex - Städtische Resilienz stären" und "IcARUS - Innovative Ansätze für Urbane Sicherheit" vor. Wir freuen uns sehr auf den Austausch mit Ihnen.
Am Montag, 14 - 15:30 Uhr laden wir Sie herzlich zu unserem Workshop Kommunale Prävention im Wandel ein, den wir gemeinsam mit der Stadt Augsburg durchführen.
Wir wollen mit den Teilnehmenden reflektieren, welche Strukturen, Rollen und Arbeitsweisen es für gelingende Präventionsarbeit vor Ort braucht. Im Mittelpunkt steht der Austausch über kommunale Praxisbeispiele und Erfahrungen. Die Teilnehmerzahl ist begrenzt, frühes Erscheinen lohnt sich.
Security, Democracy and Cities conference 2024
Die Efus-Konferenz mit über 700 Teilnehmenden aus der ganzen Welt wartete mit einem umfangreichen Programm aus Plenardiskussionen, Workshops, Praxisbeispielen und How-To Sessions auf.
Zu allen Programmpunkten liegen nun online zusammenfassende Informationen vor, die online abgerufen werden können.
Die Homepage des neuen EU-Projektes CO-SECUR ist online
Wer sich über das neue EU-Projekt unter DEFUS Beteiligung CO-SECUR informieren möchte, ist herzlich eingeladen die Projekthomepage zu besuchen: www.cosecur.eu/
Das Projekt lebt von der Beteiligung aller am Thema Interessierten:
Wer beschäftigt sich mit sozialen Innovationen in der städtischen Sicherheit? Wer kennt Innovative Lösungen, die auf soziale Veränderungen reagieren oder bestenfalls soziale Veränderungen bewirken? Was führt zu einer Verbesserung des Sicherheitsempfindens und des Sicherheitshandelns auf belebten Plätzen und bei Großveranstaltungen?
Wir wollen Antworten auf diese Fragen finden und freuen uns über Anregungen!
Fachtagung Digitalisierung der Sexarbeit und Herausforderungen für Kommunen
DEFUS-Delegation auf der Security, Democracy and Cities Konferenz
Alle drei Jahre organisiert Efus die größte europäische Konferenz zum Thema Urbane Sicherheit, die dieses Jahr vom 20.-22. März in Brüssel stattfand. Die rund 700 Teilnehmenden aus Europa und der Welt tauschten sich drei Tage zu aktuellen Herausforderungen und Fragestellungen des friedlichen Zusammenlebens in Städten, der urbanen Sicherheit und der Prävention aus.
Die DEFUS-Mitglieder Augsburg, Berlin, Essen, Freiburg, Mannheim und Stuttgart sowie der LPR Niedersachsen und der Deutsche Präventionstag waren auf der Konferenz vertreten. Neben dem internationalen Austausch während der Konferenz und den abendlichen Empfängen im Rathaus St Gilles und dem Rathaus der Stadt Brüssel, nutzen die DEFUS-Mitglieder die Zeit auch für Gespräche untereinander.
Ein großes Thema war die Auswirkungen der anschwellenden Drogenkrise in Europa. Überall, zu jeder Zeit und für jeden gibt es Drogen, so der Leiter der Europäischen Drogenmonitoring Stelle EMCDDA Alexis Goosdeel. Der amtierende Oberbürgermeister der Stadt Rotterdam Ahmed Aboutaleb betonte, dass der Drogenhandel die größte Einnahmequelle der Organisierten Kriminalität ist, und Organisierte Kriminalität inzwischen alle Städte betrifft. In Belgien und den Niederlanden haben Gewalt und Kriminalität in Zusammenhang mit Drogenkriminalität stark zugenommen. Immer wieder kommen in diesen Gebietskämpfen auch unbeteiligte Dritte und Polizisten ums Leben. Die belgische Regierung hat mit Ine van Waymesch seit wenigen Jahren eine nationale Beauftrage für die Bekämpfung der Organisierten Kriminalität und des Drogenhandels und hat das Thema zur nationalen Priorität erklärt. Alle drei sind sich einig, dass Kooperation auf allen und zwischen allen Ebenen und die Bündelung aller Kräfte und allen Wissens notwendig ist, um Organisierte Kriminalität zurückzudrängen.
Das Programm der Konferenz war sehr vielfältig und deckte verschiedene Aspekte der Urbanen Sicherheit von Gewalt gegen Frauen, Jugendgewalt und dem öffentlichen Raum ab sowie der der Umgang mit marginalisierten Gruppen im öffentlichen Raum. In Field Visits konnten die Teilnehmenden 12 verschiedene Einrichtungen der Urbanen Sicherheit und Präventionsprojekte in der Stadt Brüssel besichtigen und Kennenlernen.
Im Rahmen der Konferenz gab Efus die Gründung eines neuen europäischen Netzwerkes für Fachkräfte der kommunalen Prävention bekannt. Viele der Mitarbeitenden in den Stadtverwaltungen, die für die Bearbeitung und Organisation der kommunalen Prävention und urbanen Sicherheit zuständig sind, haben einen besonderen Bedarf an Austausch. Sie kommen aus unterschiedlichen beruflichen Hintergründen und sind meist in ihre Stellen hineingewachsen. Efus will dieses Netzwerk mit Austauschmöglichkeiten und Veranstaltungen beleben.
Workshop Konflikte sehen - Gewalt verhindern
DEFUS-Geschäftsführerin Anna Rau nahm Anfang März an einem von der Stadt Marburg und der Philipps-Universität Marburg organisiert und von der Deutschen Stiftung Friedensforschung finanziell unterstützten Workshops an der Universität Marburg teil. Zu der Fachtagung haben Johannes Maaser vom städtischen Fachdienst Gefahrenabwehr und Gewerbe sowie die Marburger Sozialpsychologen Prof. Dr. Ulrich Wagner und Prof. Dr. Christopher Cohrs rund 30 Expert*innen aus Forschung, von Behörden, Polizei und Freien Trägern aus ganz Deutschland eingeladen.
Ausgangspunkt des Workshops war die aktuelle öffentliche Diskussion über eine Zunahme an spezifischen Gewaltformen durch Jugendliche und junge Männer gegen Polizei, Feuerwehr und Rettungskräfte, aber auch an verrohter Gewalt untereinander. Der Workshop hatte zum Ziel, die Phänomenologie der Gewaltereignisse genauer zu umreißen, Tätergruppen zu benennen, Ursachen für die Gewaltentwicklung ausfindig zu machen, daraus theoriegeleitet Präventionsmaßnahmen abzuleiten sowie konkrete Umsetzungs- und Evaluationsmöglichkeiten zu skizzieren.
Gobale Krisen und Herausforderungen spiegeln sich in unseren Kommunen wieder. Sehr deutlich wird dies etwa, wenn die Kriege in der Ukraine oder im Gazastreifen auch Schulhöfen zu Auseinandersetzungen führen. Dafür brauche es auf lokaler Ebene dauerhafte, professionelle Strukturen, die zugleich flexibel auf neu entstehende Krisen reagieren können.
Bild Stadt Marburg
Wie Städte im Revier Ängste abbauen können
Der Park, der nur spärlich beleuchtet ist; der enge U-Bahn-Tunnel, der Bahnhof am späten Abend: Es gibt unterschiedliche Orte in Städten, die bei uns Menschen Angst auslösen. Manchmal reicht auch schon ein Geruch oder der Anblick von Müll aus, dass wir uns plötzlich fürchten. Warum Unsicherheit nicht gleich Unsicherheit ist, wieso sie oft nicht auf Fakten basiert und Argumenten nicht zugänglich ist – und was Städte im Ruhrgebiet dafür tun können, damit sich ihre Bewohnerinnen und Bewohner wirklich wohl fühlen, verrät Expertin Anna Rau, Geschäftsführerin des Deutsch-Europäischen Forums für Urbane Sicherheit.
PanReflex läutet letztes Projektdrittel ein
Das Projekt PanReflex startet in die letzte Projektphase. Dazu hat sich der Verbund, bestehend aus dem Deutschen Institut für Urbanistik (Difu) und dem Deutsch-Europäischen Forum für Urbane Sicherheit (Defus), Ende Februar in Hannover getroffen und in zwei intensiven Tagen erarbeitet, welche (Zwischen-)Ergebnisse im Projekt bereits erreicht wurden und auf welche Inhalte, Ergebnisse und Produkte Sie sich noch freuen dürfen.
Durch Interviews mit Expertinnen und Experten aus der kommunalen Praxis, einer schriftlichen Befragung aller Kommunen mit über 50.000 Anwohner*innen und Reflexionsworkshops mit unseren fünf nordrheinwestfälischen Partnerstädten hat das PanReflex-Team bereits sehr viel über die kommunale Praxis im Umgang mit der Coronapandemie erfahren dürfen. Auch die Literatur- und Dokumentenanalyse ist weitestgehend abgeschlossen und die Literaturdatenbank wird in Kürze auf der Wissensplattform „Kommunales Krisenmanagement“ veröffentlicht und für Sie nutzbar sein. Die Wissensplattform ist ein zentrales Produkt des Projektes. Seit 2023 wird diese kontinuierlich aufgebaut, bis dato sind dort bereits
- gute Praxisbeispiele aus aller Welt zum innovativen Umgang mit der Coronapandemie,
- eine Sammlung themenverwandter Forschungsprojekte,
- Videointerviews mit Expert*innen und
- alle Informationen zum Projekt
zu finden. Die Wissensplattform wird auch über das Projekt hinaus aktuell gehalten und weiter ausgebaut. Im Laufe von 2024 werden unter anderem konkrete Handlungsempfehlungen für die kommunale Praxis eingestellt werden. Kommunalverwaltungen und andere Interessierte finden in der Wissensplattform ein umfassendes Informationsangebot zur Stärkung der lokalen Krisenresilienz. Eine konzipierte Fortbildungsreihe wird 2024 pilotiert und unseren Partnerkommunen als Inhouse-Schulung vor Ort angeboten.
Außerdem freuen wir uns in 2024 auf den Innovationsworkshop im April mit unseren Partnerstädten, in dem wir gemeinsam aus den Lehren der Pandemiebewältigung konkrete Ideen und Empfehlungen entwickeln wollen, wie sich Kommunen gegenüber zukünftige Krisen noch resilienter aufstellen können. Die Workshops bieten außerdem viel Gelegenheit für inter- und intrakommunalen Austausch, der bereits auf sehr positive Resonanz stieß.
Muss sich die kommunale Prävention neu erfinden?
Globale Krisen, weltpolitische Entwicklungen und gesellschaftliche Spannungen spiegeln sich auf Straßen und Plätzen der Städte und Gemeinden wider (Kriege und Konflikte, Drogenmarkt, Urbanisierung, Wohnungsbaukrise, Klimawandel) und erhöhen den Druck auf die Kommunen, mit adäquaten und wirkungsvollen Ansätzen zu reagieren. Die Organisation des friedlichen Zusammenlebens und die Gestaltung einer lebenswerten Stadt für alle ist eine zentrale Herausforderung der Kommunalverwaltung.
Seit den 1990er Jahren gibt es in vielen Kommunen Präventionsgremien, die risikoreiche Entwicklungen und Probleme in Kommunen bearbeiten sollen. Entlang der Gremien hat sich ein breites Spektrum an Verwaltungsstrukturen entwickelt. Dies reicht vom Runden Tisch mit geringer oder keiner finanziellen Ausstattung bis hin zu differenzierten eigenen Verwaltungseinheiten, die einen ganzheitlichen Blick auf risikoreiche Entwicklungen und Konflikte in der Stadtgesellschaft richten und viele Aktivitäten steuern.
In den letzten Jahren haben sich einige Kommunen auf den Weg gemacht, die kommunale Präventionsarbeit neuauszurichten und zu gestalten, um bedarfsgerechter und wirkungsvoller agieren zu können. Es hat sich viel getan und entwickelt in den letzten Jahren und es sind positive Veränderungen sicht- und erlebbar. Dennoch reichen diese Entwicklungen noch nicht aus, um auf die lokalen Auswirkungen risikoreicher globaler und gesellschaftlichen Entwicklungen wirkungsvoll reagieren zu können.
Auf einem Workshop am 15. Februar in Mannheim mit Verteter*innen aus acht DEFUS-Mitgliedsstädten und Wissenschaftler*innen diskutierten die Teilnehmenden wie die Kommunale Prävention sich strategisch Weiterentwickeln muss, um den zahlreichen Herausforderungen gerecht zu werden.
Die Ergebnisse des Diskussionsprozess fließen in ein Thesenpapier ein. Im Laufe des Jahres organisiert DEFUS weitere Veranstaltungen für seine Mitglieder, in denen diese Themen vertieft werden.
CO-SECUR Projektstart
Am 17. und 18. Januar veranstaltete das CO-SECUR-Konsortium (Knowledge building and social innovation for a successful, more effective and CO-produce urban SECURity solutions) eine Auftaktveranstaltung in Valencia, Spanien, um das EU-finanzierte Projekt offiziell zu starten.
Über einen Zeitraum von drei Jahren zielt das Horizon Europe-Projekt darauf ab, Wissen und Instrumente zu schaffen, um soziale Innovationen und verantwortungsvolle Prinzipien für städtische Sicherheit zu fördern.
Die Nacht in der Stadt
Viele Menschen assoziieren die Dunkelheit der Nacht mit Unsicherheit. Diffuse Ängste vor Kriminalität und Ordnungsverlust vermischen sich mit der Verärgerung über Ruhestörungen oder achtlos entsorgten Müll. Die nächtliche Stadt ist zudem widersprüchlichsten Anforderungen ausgesetzt: Ruhe und Schlaf auf der einen, Freizeit, Feiern und Vergnügen auf der anderen Seite. Sicherheit in der Nacht für alle zu gewährleisten, ist eine anspruchsvolle Aufgabe.
Holger Floeting und Anna Rau beschreiben in einem Artikel wie Kommunen mit diesen widersprüchlichen Erwartungen und Anforderungen an die Stadt nach Acht umgehen und wo noch mehr getan werden muss.
Der Artikel ist in der Zeitschrift Informationen zur Raumentwicklung, Heft 2/2023, erschienen. Das ist eine Fachzeitschrift für räumliche Planung und Politik und ein Diskussionsforum an der Nahtstelle zwischen Wissenschaft und Praxis in Deutschland.
DEFUS-Mitglieder für das friedliche Zusammenleben
Das friedliche Zusammenleben einer immer diverser werdenden Gesellschaft zu organisieren und dabei die Balance zwischen Freiheit und Sicherheit nicht zu verlieren, ist eine der zentralen Herausforderungen der nächsten Jahre. Kommunen sind maßgeblich für die alltägliche Gewährleistung der Sicherheit und des gesellschaftlichen Friedens verantwortlich. Sie müssen die Integration verschiedener Kulturen und Lebensentwürfe leisten sowie ausdifferenzierte gesellschaftliche Bedürfnisse mittragen und managen. Hinzu kommen die Nutzungs- und Interessenskonflikte im öffentlichen Raum, die ebenfalls von der Kommune ausgehandelt und gelöst werden sollen.
Die Mitgliedsstädte des Deutsch-Europäischen Forums für Urbane Sicherheit (DEFUS e.V.) haben sich in einem Diskussionsprozess bereits im Jahr 2019 mit der Organisation des friedlichen Zusammenlebens in den Kommunen auseinandergesetzt und Leitgedanken entwickelt, die die Arbeit in den Mitgliedskommunen leiten. Diese Leitgedanken sind heute aktueller denn je.
DEFUS Jahresbericht 2023
Wieder geht ein Jahr zu Ende in dem globale Krisen, Kriege und Konflikte großen Einfluss auf unser persönliches Leben, das Zusammenleben in unseren Städten und unsere Arbeit haben. Vor Ort schlagen sich die Auswirkungen des Klimawandels, der Ressourcenknappheit, der Energiewende, der urbanen Verdichtung und all ihrer sozialen Folgen oder die der Migration und von Flucht aus Krisengebieten direkt nieder.
Für die Bewältigung der Zukunftsherausforderungen werden die Kommunen dringend als aktive Akteure gebraucht. Denn in den Kommunen werden vielfach die besten Antworten und Lösungsideen für globale Herausforderungen gefunden, ausprobiert und umgesetzt. Die Vernetzung der Städte und der gegenseitige Austausch gewinnen vor diesem Hintergrund an Bedeutung.
DEFUS hat ein straffes Jahr mit vielen Veranstaltungen, intensivem Austausch und bereicherenden Diskussionen zu einer Vielzahl an Themen hintersich. Der DEFUS-Jahresbericht 2023 liefert einen Einblick in die Arbeit von DEFUS und steht nun zum Download bereit.
DEFUS beteiligt sich am CO-SECUR-Projekt
Sicherheit ist ein komplexes Thema, das mit Aspekten wie Innovation und sozialem Zusammenhalt, Strafverfolgung, gesellschaftlicher Widerstandsfähigkeit und gemeinschaftlicher Befähigung angesichts aller Formen von Gewalt zusammenhängt und von diesen abhängt. In diesem Zusammenhang umfasst das Konzept der "sichereren Städte und menschlichen Siedlungen" integrierte, innovative und integrative Ansätze für die städtische Sicherheit, die das Konzept der Kriminalprävention ergänzen und auf den Grundsätzen des gemeinschaftlichen Zusammenhalts beruhen.
Das CO-SECUR-Projekt zielt darauf ab, die Einführung erfolgreicher, effektiverer und in Gemeinschaftsproduktion hergestellter Sicherheitsprotokolle und -lösungen für öffentliche Räume voranzutreiben, mit besonderem Schwerpunkt auf Massenveranstaltungen und hochfrequentierte Plätze. Im Rahmen des Projektes soll das Wissen über soziale Innovation im Bereich der Sicherheit zusammengeführt und dazu beigetragen werden, Vertrauen und Akzeptanz zu schaffen, die Sicherheit und das Sicherheitsempfinden zu verbessern sowie sicherere Verhaltensweisen zu fördern.
Das über das EU Programm HORIZON mit 2 Millionen Euro finanziert ist, wird von Kveloce koordiniert, einem internationalen Beratungsunternehmen mit Hauptsitz in Valencia (Spanien). Dem Konsortium gehören desweiteren 9 Organisationen aus 9 Länder an (Forschungsinstitut Polibienestar der Universität Valencia (Valencia, Spanien), Saferglobe (Helsinki, Finnland), DEFUS (Hannover, Deutschland), Shine 2europe Lda (Coimbra, Portugal), European Integrated Project (Bukarest, Rumänien), Evalu S. p (Warszawa, Polen), Tero (Kalamaria, Griechenland), Smart Continent lt uab (Vilnius, Litauen), Digital Europe (Brüssel, Belgien).
Dieses Projekt eine Übersicht von Sicherheitsinitiativen in Europa erstellen, in der spezifische Aktivitäten, Projekte, Technologien und Strategien, die sozial verantwortliche Forschung und Innovation fördern, identifiziert, kartiert und analysiert werden. Ein Ziel des Projekts ist es, gemeinsam mit sicherheitsrelevante Akteure, wie Polizei, staatliche Sicherheitskräfte, Sicherheitsunternehmen, politische Entscheidungsträger, Universitäten und Veranstalter oder Technologieentwicklungsunternehmenein eine Wissensbasis zu schaffen. CO-SECUR konzentriert sich auf neun Länder (Spanien, Finnland, Deutschland, Portugal, Rumänien, Polen, Griechenland, Litauen, Belgien).
Das Projekt tägt aktiv zur Erreichung des SDG 11 der Agenda 2030 bei, Städte und öffentliche Räume sicherer zu machen. Das im Rahmen des Projekts generierte Wissen und die bereitgestellten Instrumente, einschließlich eines Plans zur sozialen Entwicklung im Bereich Sicherheit, werden Einzelpersonen und Gemeinschaften in die Lage versetzen, direkt an der Schaffung von sicheren Umgebungen, Städten und Gebieten mitzuwirken.
Prävention und Bekämpfung von Antisemitismus
Angesichts der gegenwärtigen Weltlage und des Terrors und Krieges in Nahost ist es ein bedauerlicher Fakt, dass Antisemitismus nach wie vor eine bedrohliche Realität darstellt. In diesem Sondernewsletter bietet Pufii eine Übersicht über einschlägige Informationen, Materialien, Projekten und Institutionen, die sich in diesem Bereich engagieren, sowie Veranstaltungen zu dem Thema. Pufii möchte damit den Blick für die alarmierenden Zustände schärfen, ein größeres Bewusstsein für Antisemitismus schaffen, und Möglichkeiten für die Bekämpfung von Antisemitismus aufzeigen.
Pufii.de ist die zentrale Informationsplattform für die Themen Integration und Prävention. Durch die umfangreiche Bündelung von themenspezifischen Informationen sowie die Möglichkeit zum interdisziplinären Austausch stellen wir den thematisch befassten Akteurinnen und Akteuren sowie allen Interessierten ein geeignetes Portal zur Verfügung.
Pufii.de ist eine gemeinsame Initiative des Institut für angewandte Präventionsforschung des Deutschen Präventionstages (dpt-i) und des Deutsch-Europäisches Forum für Urbane Sicherheit e.V. (DEFUS).
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Mitgliedsstädte und EU VertreterInnen tauschen sich zu Urbane Sicherheit aus
Alle drei Jahre organisiert Efus eine große europäische Konferenz zum Thema Urbane Sicherheit. Die dreitägige Veranstaltung mit dem Titel "Sicherheit, Demokratie und Städte" findet vom 22. bis 24. März 2024 in Brüssel statt.
Neben dem Austausch zwischen den Netzwerkmitgliedern ist ein erklärtes Ziel Anliegen der urbanen Sicherheit mit VertreterInnen der Europäischen Kommission und des EU Parlamements zu diskutieren.
Die Konferenz "Sicherheit, Demokratie und Städte" bietet drei Tage lang Plenarsitzungen, Workshops, Besichtigungen vor Ort, thematische Runde Tische, Podiumsdiskussionen mit BürgermeisterInnen aus den Mitgliedsstädten und VertrerterInnen der EU, Networking...
Das Programm der Konferenz wird sich auf ein breites Spektrum von Querschnittsthemen konzentrieren: die Rolle der lokalen Mandatsträger bei der Verteidigung demokratischer Werte, Polarisierung, organisierte Kriminalität, Migration, Gewalt gegen Frauen, diskriminierende Gewalt, häusliche Gewalt, Mediation, lokale Polizei, Kommunikation, Großveranstaltungen, öffentliche Räume, Senioren, Krisenmanagement, psychische Gesundheit, Nachtleben, Jugendkriminalität, Städte und Justiz, Cybersicherheit und Cyberkriminalität, Tourismus und Sicherheit usw.
Die eigens für die Konferenz eingerichtete Webseite wird kontinuierlich aktualisiert. Dort erfahren Sie mehr über das Programm und den Veranstaltungsort und können sich anmelden.
Perspektive der Verdrängten - Sondertour zur defensiven Architektur
Am 11.01. nahm DEFUS am Stadtrundgang von Querstadtein e.V. "Perspektive der Verdrängten - Sondertour zur defensiven Architektur" in Berlin teil. Thema der Begehung in Berlin war die Wahrnehmung von Raumgestaltung und Stadtplanung durch wohnungs- und obdachlose Menschen - und wie diese sich durch Gestaltungsentscheidungen eingeschränkt oder aus Räumen verdrängt sehen.
Dabei ging es vor allem um klassische Aspekte der städtebaulichen Kriminalprävention wie Zugangskontrolle (sind Toiletten zahlungspflichtig und mit welchen Mitteln?), Sichtachsen, Blickwinkel, Beleuchtung und Sichtschutz (Wie wird ein Park neu angelegt?), Robustheit und Objektgestaltung (Welche Materialien werden für Sitzgelegenheiten, Wege und Mobiliar verwendet?). Der Begriff der defensiven Architektur beschreibt hier einen Ansatz, der bestimmte unerwünschte Nutzungsweisen von vornherein für die jeweiligen Nutzergruppen weniger attraktiv macht. Das Schlafen oder Skaten auf Bänken wird beispielsweise durch Armlehnen, den Winkel der Sitzflächen, eingelassene Metallkeile oder ungleichmäßige Konturen erschwert. Die Übernachtung oder der unbeobachtete Aufenthalt in Parks werden durch den Beschnitt von Bäumen, Hecken und das Auflösen schwer einsehbarer Bereiche reduziert.
In der anschließenden Diskussion stellte sich schnell heraus, dass es für viele dieser als defensiv empfundenen Maßnahmen eine alternative Erklärung gibt: harte Materialien wie Asphalt, Metall und Beton sind zwar meist weniger bequem und bei kalten Temperaturen eher ein Gesundheitsrisiko als ein Schlafplatz. Sie sind zugleich aber robuster, leicht und seltener zu pflegen, langfristig also weit weniger wartungsintensiv und damit deutlich günstiger als Holz und Naturprodukte. Befestigte Untergründe sind barrierefreier als weicher Sand, angepasste Sichtachsen und Beleuchtungskonzepte können die soziale Kontrolle stärken und die Entstehung von Angsträumen verhindern.
Die empfundene Wirkung auf die betroffenen Personen mit Lebensmittelpunkt Straße ist allerdings eine andere: es verschwinden wichtige Schutz- und Rückzugsräume, ohne dass notwendigerweise Alternativen zur Verfügung stehen. Viele der in der Begehung aufgeworfenen Probleme sind Planenden dabei oft gar nicht präsent und selbst lokale Beteiligungsformate hätten Schwierigkeiten bei der strukturierten Einbindung von wohnungs- und obdachlosen Menschen, um mit diesen Einwänden frühzeitig und produktiv umzugehen. Auch kommt es bei der Umgestaltung von Räumen stark auf den angestrebten Zweck und die Federführung im Projekt an, besonders mit Blick auf private oder öffentliche Träger.
Für die Arbeit von DEFUS wurde hier erneut deutlich, wie sehr sich die Unsicherheitswahrnehmungen und Nutzungskonzepte von öffentlichen Räumen zwischen den Nutzergruppen unterscheiden, und wie schnell Stadt- und Raumplanung den Eindruck gezielter Verdrängung erwecken kann. Die Gestaltung sicherer, offener und zugangsfreier Räume für Alle bleibt eine immense interdisziplinäre Aufgabe für Städte.
Mehr zum Thema:
Sichere Öffentliche Räume
Der Sicherheit im Bahnhofsviertel (SiBa) - Werkzeugkasten
Secu4All
Neuer Pufii-Flyer zur Prävention von Vorurteilen
Viele Menschen in Deutschland müssen gegen Vorurteile ankämpfen, erfahren alltäglich Diskriminierung und Rassismus. Dass struktureller Rassismus auch in Deutschland ein Problem ist, wird erst langsam als Tatsache anerkannt.
Dies ist umso erstaunlicher, da seit Jahren abgesicherte wissenschaftliche Erkenntnisse zur Prävention von Voruteilen, Diskriminierung und Rassismus vorliegen. Zum Abbau der weit verbreiteten negativen Vorurteile sind strukturelle Maßnahmen zur Verbesserung des Kontakts zwischen verschiedenen gesellschaftlichen, kulturellen und religiösen Gruppen nötig. Bislang erhalten Kontaktmaßnahmen noch zu wenig Aufmerksamkeit und Förderung.
Aber Kontaktmaßnahmen sind nur dann wirklich wirkungsvoll, wenn sie bestimmte Bedingungen und Voraussetzungen erfüllen. Der neue Pufii-Flyer fasst in aller Kürze zusammen, was es braucht, um Vorurteile aktiv mit Kontaktmaßnahmen vorzubeugen.
Auf der von DEFUS und dem Deutschen Präventionstag gemeinsam betriebenen Plattform Pufii.de liefert ein ausführlicher Wissenspool Hintergrundinformationen in Form von Studien, Dokumenten, Literatur rund um Kontaktmaßnamen. In einem Podcast sprechen Experten über Vorurteile, Diskriminierung und was wir als Gesellschaft dagegen tun können, und ein Erklärfilm fasst die Haupterkenntnisse in Bild und Ton zusammen. Eine Auswahl von guten Beispielen dienen als Inspiration für eigene Kontaktmaßnahmen.
Zum Wissenspool Vorurteilsprävention
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Das Deutsch-Europäische Forum für Urbane Sicherheit e.V. (DEFUS) ist die deutsche Sektion des Europäischen Forums für Urbane Sicherheit (Efus). Efus verbindet aktuell 225 Mitgliedsstädte in 16 europäischen Ländern und ist damit das größte Netzwerk seiner Art in Europa zu Fragen der urbanen Sicherheit. Neben DEFUS existieren nationale Foren außerdem in Belgien, Frankreich, Italien und Spanien. DEFUS ist ein eingetragener Verein mit Sitz in Hannover. Für die 18 deutschen Mitgliedsstädte und zwei Mitgliedsorganisationen bietet DEFUS eine Plattform für einen praxisorientierten Austausch zwischen den Mitgliedern, organisiert Trainings, Fachveranstaltungen und Zugang zu Drittmittelprojekten. An der Schnittstelle zwischen Wissenschaft und Praxis ist DEFUS auch selbst Forschungs- oder Praxispartner in wissenschaftlichen Forschungsprojekten. Weitere Informationen zum Netzwerk finden sich unter www.defus.de. |
Wir suchen | Für das von der EU geförderte HORIZON Projekt suchen wir eine wissenschaftliche Mitarbeiter*in. Das Projekt mit Partnern aus neun EU-Ländern will in der 36-monatigen Laufzeit Methoden und Konzepte für die partizipative Erarbeitung von sozialen und innovativen Lösungen für die Verbesserung des Sicherheitsgefühls in öffentlichen Räumen entwickeln. Neben der projektbezogenen Tätigkeit bietet die Stelle die Möglichkeit, sich aktiv in die Netzwerkarbeit sowie weitere Projekte von DEFUS einzubringen. |
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Aachen und Bochum sind dabei!
Gleich zwei Städte haben im Juni den Beitritt zu Efus und DEFUS beschlossen. Wir freuen uns sehr die Stadt Aachen und die Stadt Bochum in unserem Städtenetzwerk begrüßen zu können.
In Aachen ist die grenzüberschreitende Zusammenarbeit zu Fragen der Prävention, Ordnung und Sicherheit ein wichtiges Thema. Drogen, Sucht und psychisch auffällige Personen im öffentlichen Raum beschäftigen die Stadtverwaltung ebenso wie die Verbesserung der verwaltungsinternen Zusammenarbeit, mit dem Ziel Präventions- und Sicherheitsthemen voranzubringen.
Die Stadt Bochum ist lebendiges Zentrum im Ruhrgebiet und mit dem Bermuda Dreieck beliebt bei Nachtschwärmern und Feierenden aus der gesamten Metropolregion. Die Mitgliedschaft bei DEFUS soll den Austausch und Vernetzung mit zu allen Themen der urbanen Sicherheit verstärken und ergänzt die europaweiten Aktivitäten der Stadt um das Themenfeld der Ordnung und Sicherheit.
Die Beitritte der Städte Aachen und Bochum sind eine große Bereicherung für DEFUS und Efus und wir freuen uns auf die Zusammenarbeit und den Austausch.
#Secu4All - Trainingsplattform Sichere öffentliche Räume
Der öffentliche Raum in Städten ist ebenso begehrt wie knapp und unterliegt teils sehr widersprüchlichen Nutzungsinteressen. Kommunen sind dafür verantwortlich, öffentliche Räume und Plätze so zu gestalten, dass alle Menschen dort Zugang haben, ihren Interessen frei nachgehen können und sich dabei wohl und vor allem sicher fühlen. Dabei dürfen und müssen Sicherheit und Wohlbefinden keine Gegensätze sein.
Dieses Ziel kann nur im Austausch und Zusammenspiel von Stadtplanung, Sicherheits- und Ordnungskräften, Gewerbetreibenden, Bürger:innen, sozialen Hilfseinrichtungen und vielen weiteren Akteuren gelingen, die ein gemeinsames Verständnis von der Funktionsweise öffentlicher Räume haben.
Die im Rahmen des EU Projekts Secu4All entwickelte Trainigsplattform unterstützt Sicherheits- und Ordnungskräfte, Stadtplaner:innen und andere relevante Akteure mit einem Online-Fortbildungsangebot für Selbstlerner. In dem modular aufgebauten Training werden sowohl theoretische Kenntnisse als auch praktische Instrumente für den Schutz und die Gestaltung sicherer öffentlicher Räume vermittelt.
Zur Trainingsplattform
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Krisen und Prävention - städtische Resilienz stärken
Beim diesjährigen 28. Deutschen Präventionstag in Mannheim zum Thema „Krisen und Prävention“ hat sich DEFUS wieder aktiv mit einem Stand, Vorträgen und Veranstaltungen beteiligt.
Mitgliederversammlungen von DEFUS und Efus
Krisenfestigkeit von Städten hängt in einem hohen Maß von der Vernetzung innerhalb der Kommunalverwaltung sowie zwischen Städten ab. Umso mehr hat es uns gefreut, bei der 24. DEFUS-Mitgliederversammlung vor dem Kongress die Stadt Aachen offiziell als neuestes Mitglied zu begrüßen.Die beiden Vorsitzenden Christian Kromberg und Christian Specht diskutierten mit Vertreter*innen aller 19 Mitgliedstädte Herausforderungen der urbanen Sichereheit, Ideen und Pläne für die Netzwerkarbeit der kommenden Monate. Im Geschäftsbericht stellet die Geschäftsführerin Anna Rau die Aktivitäten des Netzwerkes des vergangen Jahres vor.
Dieser bereichernde Austausch ging nahtlos auf der europäischen Ebene weiter: Auch die Efus-Generalversammlung tagte im Rahmen des DPTs und sorgte mit Vertretern aus 33 Städten und 12 europäischen Ländern gleichzeitig für eine starke Präsenz unserer internationalen Partner auf dem Kongress.
Kommunen in der (Dauer-)Krise?
Inhaltlich stand der Kongress ganz im Zeichen der Frage, wie man während der akuten Belastung der Krise die Zeit und Ressourcen finden kann, langfristige Pläne zu entwickeln, Strukturen zu schaffen und präventiv zu arbeiten.
Anna Rau moderierte dazu das Panel „Urbane Resilienz – Mehr als Klimakrise?“ und diskutierte mit Dr. Bo Tackenberg von der Bergischen Universität Wuppertal, Dr. Oliver Weigel vom Bundesministerium für Wohnen, Stadtentwicklung und Bau, Frank Pintsch von der Stadt Augsburg und Felix Münger, PhD vom Canadian Municipal Network on Crime Prevention, ob und wie uns das Konzept der Resilienz helfen kann, vielfältigen Krisen Herr zu werden.
Auf der Suche nach möglichen Antworten stellte sie außerdem gemeinsam Jan Trapp vom Deutschen Institut für Urbanistik in einem Vortrag unser gemeinsames, BMBF-gefördertes Verbundprojekt „Stärkung städtischer Resilienz am Beispiel von Pandemien: Reflexionsraum für kommunales Krisenmanagement (PanReflex)“ vor. Dort untersuchen DEFUS und Difu, wie Kommunen auf die Herausforderungen einer Dauerkrise reagieren, und wie sie die eigene Handlungs- und Leistungsfähigkeit unter diesem permanenten Druck erhalten oder sogar stärken können.
Gegenwart und Zukunft der urbanen Sicherheit
Neben der neuen Normalität verschiedener Krisen verschwinden die bisherigen Probleme urbaner Sicherheit nicht einfach – im Gegenteil. Das Bedürfnis nach lebenswerten, offenen, zugangsfreien und sicheren Freiräume in Städten ist akuter denn je.
Mit einem Impulsvortrag zu dem EU-geförderten Projekt „Secu4All - Training für lokale Behörden zum Schutz öffentlicher Räume“, bei dem DEFUS als Partner, beteiligt ist, stellte Lawrence Schätzle die Trainingsplattform für sichere öffentliche Räume vor. Die Plattform ist kostenfrei zugängich und kann von verschiedenen Akteur:innen verschiedener Fachbereiche in der Verwaltung genutzt werden.
Mit dem Vortrag „Urbane Sicherheit in Zeiten des Klimawandels: Perspektiven aus zwei Städtenetzwerken“ wafen Felix Münger und Lawrence Schätzle noch einen Blick in die unmittelbare Zukunft. Sie präsentierten in dem Vortrag ersten Erkenntnisse aus dem Canadian Municipal Network on Crime Prevention und DEFUS/Efus darüber, wie der Klimwandel die alltägliche Sicherheit in Städten negativ verändern und welche Probleme in diesem Bereich auf die lokalen Akteur:innen zukommen werden.
PanReflex Workshop zur Krisenkommunikation
Am 25. & 26. Mai 2023 haben Defus und Difu mit den fünf Städtepartnern im Forschungsprojekt PanReflex einen Workshop zum Thema Krisenkommunikation durchgeführt. Dies war der zweite von insgesamt sechs Workshops, die den Kommunen einen Reflexionsraum dafür anbieten, mit welchen Herausforderungen sie bei der Bewältigung der Corona-Pandemie konfrontiert waren, welch steile Lernkurve sie dabei durchlaufen haben und welche Lessons Learned sie daraus für kommende Krisen mitnehmen können.
Aus den Städten Dortmund, Düsseldorf, Essen, Gelsenkirchen und Köln nahmen vor allem kommunale Vertreter*innen der Kommunikations- und Presseämter, der Ordnungs- und Gesundheitsämter, des Krisenstabs und der Feuerwehr teil. Eingeladen nach Dortmund, hatten sie im Innovationsraum "Projektor" zwei Tage die Gelegenheit, sich im Rahmen interaktiver Workshopformate zur Krisenkommunikation in Ihren Kommunen auszutauschen. Diskutiert wurden sowohl die verschiedenen Dialoglinien während der Corona-Pandemie (verwaltungsinterne Kommunikation, externe Kommunikation mit anderen Behörden und Organisationen, Kommunikation mit den Bürger*innen und Medien) als auch die kommunikativen Herausforderungen, die sich bspw. aus der diffusen und dynamischen Faktenlage, dem besonders hohen Informationsbedarf in der Bevölkerung und der Notwendigkeit einer „long time Awareness“ ergaben. Auch der Umgang mit Kommunikationspannen, Fake News, Verschwörungsideologien und dem zunehmenden Rechtfertigungsdruck in der Krisenkommunikation wurden miteinander geteilt. Besonders deutlich wurde, wie viele und diverse Formate und Medien es braucht, um die Kommunikation in möglichst alle gesellschaftlichen Nischen zu tragen und die Menschen nicht nur sprachlich erreichen sondern tatsächlich auch zielgruppengerecht zu ihnen durchdringen zu können.
Aufbauend auf dieser Bestandsaufnahme wird es einen zweiten, sog. Innovations-Workshop zum Thema Krisenkommunikation 2024 in Köln geben. Dort werden konkrete Ideen und Empfehlungen für die Krisenkommunikation entwickelt, um die Resilienz der Kommunen langfristig zu stärken.
Weitere Information zu dem Projekt finden Sie auf unsere Projektwebsite: www.panreflex.de
Artikel: Wie können Kommunen im Dauerkrisenmodus besser funktionieren?
"Wie können Kommunen im Dauerkrisenmodus besser funktionieren?"
Wie viele gute Ideen im Krisenmanagement sind in den letzten drei Jahren auf der lokalen Ebene (teils mehrfach und parallel) entwickelt worden und dann gleich wieder verloren gegangen, weil aufgrund der Krise niemand dazu kam, sie einmal in Ruhe systematisch festzuhalten? Deutsche Kommunen bewältigen seit geraumer Zeit ein Krisenszenario nach dem anderen, ohne dass dazwischen die Zeit oder Ressourcen zur Rückschau und Analyse bleiben. Bei der kurzen Rückkehr zu ersehnten Normalität fällt dadurch regelmäßig enormes Wissen dieser "Katastrophendemenz" zum Opfer und muss bei der nächsten Herausforderung neu gelernt werden - wenn man nicht aktiv etwas dagegen tut.
Für die Zeitschrift der Stiftung Deutsches Forum für Kriminalprävention hat Lawrence Schätzle die Ziele und ersten Erkenntnisse des vom Bundesministerium für Bildung und Forschung geförderten Projekts "Stärkung städtischer #Resilienz am Beispiel von Pandemien: Reflexionsraum für kommunales Krisenmanagement (PanReflex)" vorgestellt. Zusammen mit dem Deutsches Institut für Urbanistik (Difu) und sammeln und systematisieren wir dort mit unseren Städtepartnern Innovationen im lokalen Krisenmanagement während der Pandemie, um daraus Handlungsempfehlungen für zukünftige Herausforderungen zu entwickeln.
zum Artikel
zur sehr lesenswerten Gesamtausgabe des Hefts
zur Projektseite und (wachsenden) Wissensplattform
Urbane Sicherheit zum Anhören!
Das #Secu4All-Projekt widmet sich der Sicherheit in öffentlichen Räumen aus einer interdisziplinären Perspektive. Lawrence Schätzle hat mit den Expertinnen und Experten der Projektpartnerorganisationen über ihren Blick auf urbane Räume und deren Sicherheitsprobleme gesprochen.
In der ersten Folge gibt Vivian Gravenberch von Stichting DITSS einen Einblick in die #Risikobewertung. In Teil zwei diskutieren Paul van Soomeran und Kaya Franke welche Rolle Stadtplanung und Gestaltung von öffentlichen Räumen auf das Wohlbefinden und die Sicherheit haben. In der dritten Episode stellt Christina Karfylie Faktoren für eine erfolgreiche Krisenkommunikation vor. In der vieten und letzten Folge diskutieren 4 Experten aus Spanien die Möglichkeiten und ethischen Herausforderungen von Sicherheitstechnologien.
Hören Sie rein!
Zu den Projekt Podcasts (auf Englisch)
Folge 1: Vulnerability Assessment of Public Spaces
Folge 2: Urban Design, planning and Management of Public Spaces
Folge 3: Crisis communication management
Folge 4: Technologies for Security in Public Spaces
Weitere Infos Zum Secu4All-Projekt
PanReflex: Reflexionsräume für kommunales Krisenmanagement gestartet
Beim Projekt PanReflex untersucht DEFUS gemeinsam mit dem Deutschen Institut für Urbanistik und Partnerstädten in NRW, mit welchen Herausforderungen Kommunen während der COVID-19-Pandemie konfrontiert waren und welche Erfahrungen sie dabei gemacht haben. Anschließend wird gemeinsam herausgearbeitet, welche Lehren sich daraus für das kommunale Krisenmanagement, die Krisenkommunikation und dem Umgang mit vulnerablen Gruppen ziehen lassen.
Das Herz des Projekts sind die namensgebenden Reflexionsräume: sechs Workshops nach Methoden des Design Thinking für Rückschau, Bestandsaufnahme, Erfahrungsaustausch, Ausblick und gemeinsames Brainstorming zur Verbesserung der zukünftigen Krisenfestigkeit und kommunalen Resilienz.
Der erste Debriefing-Workshop zum Krisenmanagement fand nun am 23. und 24.03. in Essen statt - dank der freundlichen und tatkräftigen Unterstützung der Stadt stilecht im Lagezentrum des kommunalen Krisenstabs. Über zwei Tage teilten und diskutierten die teilnehmenden Praktiker*innen hier ihre Erfahrungen der letzten drei Jahre, die sich trotz der geografischen Nähe und vielen Gemeinsamkeiten teils sehr voneinander unterschieden.
Viele Probleme ähnelten sich: (nicht) getroffene Entscheidungen in der Frühphase schufen Pfadabhängigkeiten, die den zukünftigen Handlungsrahmen entweder deutlich verengten oder erweiterten. Sich oft und teils sehr kurzfristig ändernde Informations- und Rechtslagen sorgten für interne und externe Spannungen. Die Rekrutierung, Schulung und der richtige Einsatz von Personal war ebenfalls ein allgegenwärtiges Problem, ebenso wie der Selbstschutz der handelnden Akteure und der beste Umgang mit administrative Hürden im föderalen Mehrebenensystem.
Jedem Grund für Frust stand allerdings auch Stolz über die eigene Leistung gegenüber. Die zwei Tage lieferten nämlich ebenso eine bemerkenswerte Sammlung an Beispielen von großer Kollegialität, steilen Lernkurven, effektiver Lösungsfindung unter enormem Druck, persönlichem Einsatz weit über normale Geschäftszeiten hinaus sowie der Schaffung neuer Austauschformate und effizienten Netzwerken, mit denen sich die Handelnden vor Ort beholfen haben.
Genau diese Art der ehrlichen und offenen Analyse hat den Workshop zu einem Erfolg gemacht und viel Vorfreude auf die nächsten geweckt. An dieser Stelle möchten wir deshalb noch einmal unseren ausdrücklichen Dank an alle Teilnehmenden für das uns entgegengebrachte Vertrauen und die hervorragende Mitarbeit richten.
Zur Projektseite PanReflex:
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Workshop: Framing Human-Centred Security Innovation
Am 15.03. nahm Lawrence Schätzle für DEFUS am Forschungsworkshop "Framing Human-Centred Security Innovation" der University of Salford in Manchester teil. Thema des Tages waren sowohl die Entwicklung von praxisnahen, anwendungsorientierten Werkzeugen und Maßnahmen für die urbane Sicherheitsgestaltung als auch die Frage, wie wir die tatsächliche Wirkung dieser Mittel greifbar machen können.
Die Frage, inwiefern subjektive Sicherheit in der Bevölkerung durch das Ausbleiben von negativen Folgen überhaupt mess- und damit empirisch nutzbar werden kann, beschäftigt sowohl DEFUS als auch die Netzwerkmitglieder seit langem.
In der Nachbetrachtung des Projekts "CCI: Cutting Crime Impact" ging es zunächst um die Frage, ob und wie die dort entwickelten Werkzeuge die praktische Arbeit vor Ort schon (positiv) beeinflussen und wie man diese Wirkung messen könnte. Durch Methoden des Design Thinkings wurden dafür in kurzen, intensiven Arbeitsphasen Modelle für unterschiedliche Wirkungsebenen diskutiert.
In einer zweiten Phase des Workshops wurden in Design Labs anschließend selbst neue Ideen entworfen. Ob neue Vernetzungsangebote für die Rolle von Bürger*innen bei der Koproduktion von Sicherheit, strukturierte Kontrasterfahrungen zur Empathiesteigerung von Entscheidungsträger*innen, oder Belohnungen für besonders gelungenes Sicherheitsdesign und Strafmaßnahmen für ästhetische wie konzeptionelle Fehlschläge in der Stadtgestaltung: in kürzester Zeit entstanden so eine ganze Reihe von spannenden und inspirierenden Ansätzen, um die Sicherheit durch soziale Technologien zu steigern.
Mehr zum Projekt Cutting Crime Impact
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Workshop Sicherheit im Bahnhofsviertel in Mönchengladbach
Organisiert von DEFUS kamen 26 Teilnehmenden aus 12 Städten und verschiedenen Landesbehörden zu einem Workshop zum Thema Sicherheit im Bahnhofsviertel in Mönchengladbach zusammen.
Die Plätze rund um den Bahnhof in Mönchengladbach befinden sich einem grundlegenden Erneuerungsprozess. Während der Platz der Republik schon in neuem Glanz strahlt und sowohl Reisende, Passanten als auch Skater, Parkour Sportler und marginalisierter Gruppen zum Verweilen einlädt, befindet sich der Europaplatz noch im Umbruch. [Hier gehe es zum WDR Bericht über das Bahnhofsviertel.]
Im Rahmen einer Begehung konnten sich die Teilnehmenden vor Ort ein Bild von der Situation machen. Besonders erfolgreich ist in Mönchengladbach die ämter- und behördenübergreifende Zusammenarbeit. Gemeinsam schaffen es Stadtplanung, Sozialdezernat, Ordnungsamt und Polizei lebenswerten öffentlichen Raum zu gestalten. Auch wohnungslose und suchtkranke Menschen werden in interdisziplinären Teams aus Krankenpfleger*innen, Suchtberater*innen und Sozialarbeiter*innen im öffentlichen Raum aufgesucht.
Vergleichend zu Mönchengladbach stellte Rita Haverkamp aktuelle Maßnahmen und Herausforderungen im #Ludwigsburg Bahnhofsviertel vor. Tim Lukas schilderte uns eindrücklich, wie die Stadt #Wuppertal es mit dem Projekt #KoSID geschafft hat, aus dem ehemals schmuddeligen Döppersberg einen vorzeigbaren Bahnhofsvorplatz zu gestalten.
Am zweiten Tag widmete sich der Workshop der Frage, ob öffentliche Plätze den tatsächlichen Nutzungsansprüchen gerecht werden und die Grundbedürfnisse der Menschen erfüllen. Der Zugang zu Toiletten oder Trinkwasser ist zum Beispiel in den meisten öffentlichen Räumen noch nicht zufriedenstellend gelöst. Gemeinsam diskutierten die Teilnehmer*innen, welche Nutzungsbedürfnisse typische Nutzergruppen haben und wie diese noch besser erfüllt werden können. Im Gespräch konnten erfolgreiche Ansätze ausgetauscht und gemeinsam neue Ideen entwickelt werden, die vielleicht in der ein oder anderen Stadt in den kommenden Monaten weiterentwickelt und ausprobiert werden.
Programm für den 28. DPT 2023 in Mannheim vorgestellt
Kommunen können vielfältigen Krisenfällen ausgesetzt sein, wie zum Beispiel Hochwasser, Terror- und Cyberangriffen oder auch Pandemien. Wie sehr Krisen das Leben einzelner Personen, aber auch das der breiten Bevölkerung beeinflussen können, haben die vergangenen Jahre gezeigt. Zugleich haben sie die zunehmende Wichtigkeit verdeutlicht, für künftige Krisen und Katastrophen gewappnet zu sein und auf unvorhergesehene Ereignisse zügig und flexibel reagieren zu können. Deshalb widmet sich der 28. Deutsche Präventionstag (DPT), der am 12. und 13. Juni im Mannheimer Rosengarten stattfindet, dem Themenschwerpunkt „Krisen und Prävention“. Unter dieser Gesamtüberschrift soll im Kern der Frage nachgegangen werden, welche Bedeutung Präventionsstrategien für eine möglichst ausgeprägte Resilienz haben und in welchem Verhältnis Krisen und Vorsorgemaßnahmen in den vielfältigen Handlungsfeldern der Prävention stehen.
„Es freut mich sehr, dass wir in diesem Jahr Austragungsort des Deutschen Präventionstages sind, denn Mannheim ist in Sachen Prävention breit aufgestellt. Zwischen zahlreichen städtischen Fachstellen und privaten Vereinen und Institutionen hat sich ein vielseitiges Präventionsnetzwerk etabliert, das eng zusammenarbeitet“, erklärt Erster Bürgermeister und Sicherheitsdezernent Christian Specht. Er ergänzt: „Daher ist es auch erfreulich, dass zahlreiche Mannheimer Akteure im Programm vertreten sind. Inhaltlich zeigt sich hier, wie breit gefächert unsere Sicherheitsmaßnahmen sind. So reicht das Spektrum der Mannheimer Beiträge von Themen wie Suchtprävention, Anti-Diskriminierung über den Videoschutz bis hin zur Sicherheit verschiedenster Bevölkerungsgruppen.“
Insgesamt 8 Paneldiskussionen, 66 Vorträge sowie 10 Workshops informieren an den beiden Tagen über aktuelle Entwicklungen in der Präventionsarbeit, aber auch über alle weiteren Felder aus dem Bereich der Gewalt- und Kriminalprävention sowie angrenzender Gebiete. Mit einem theaterpädagogischen Präventionsprogramm – unter anderem zu Zivilcourage und gewaltfreier Kommunikation – werden am 13. Juni außerdem Schulklassen zum DPT eingeladen. Ergänzt wird das Angebot vor Ort mit einer Fachmesse, an der sich 152 nationale und internationale Aussteller beteiligen.
„Wir haben den Krisenbegriff für den diesjährigen Kongress bewusst weit definiert und auf drei Ebenen aufgeteilt. Da wäre zum einen die gesamtgesellschaftliche Ebene, die Krisen im globalen Kontext betrachtet, aber auch die lokale Ebene, deren Auswirkungen sich auf kleinere Bereiche, also einzelne Städte oder Unternehmen, bezieht. Und dann gibt es noch die private Ebene, die ganz persönliche und individuelle Krisen thematisiert“, beschreibt Erich Marks, Geschäftsführer der Deutschen Präventionstag gGmbH, das Themenspektrum des Fachkongresses: „Mit dieser Aufteilung möchten wir einen möglichst breiten Gesamteindruck der Risiken und Chancen abbilden, vor der die Präventionsarbeit derzeit steht.“
„Vor Krisen wie der Corona-Pandemie kann auch die Polizei nicht schützen. Aber wir können als Polizei einen Beitrag zur Krisenfestigkeit, zur Resilienz der Gesellschaft und der inneren Sicherheit leisten. Ziel ist es, vor die Lage zu kommen und Gewalt und Kriminalität im Zusammenhang von Krisen durch polizeiliche Präventionsarbeit zu verhindern. Kommunikation, Vernetzung und Kooperation sind Kernelemente der Resilienz. Und genau dafür steht der Deutsche Präventionstag“, sagt Landespolizeipräsidentin Dr. Stefanie Hinz.
Der 28. Deutsche Präventionstag 2023 ist eine gemeinsame Veranstaltung der Stadt Mannheim mit dem Land Baden-Württemberg und dem Deutschen Präventionstag.
Sowohl die Efus Generalversammlung als auch die DEFUS Mitgliederversammlung wird im Rahmen des DPTs in Mannheim stattfinden. Wir immer werden DEFUS und Efus mit einem Stand sowie mit zahlreichen Vorträgen und Paneldiskussionen auf dem DPT vertreten sein.
Community Safety & Well-Being als Option für deutsche Kommunen?
Im jüngsten DEFUS-Webinar ging es um neue Ansätze für die urbane Sicherheit und den Blick über den geografischen Tellerrand zu unseren kanadischen Partnern.
"Wir können uns aus diesen [kommunalen Sicherheits-]Problemen nicht herausverhaften. Wir müssen an die Quellen herankommen und die Ursachen abstellen." - Dale McFee, Polizeichef von Edmonton, Alberta, Kanada.
Mit diesem Zitat begann Felix Munger, Geschäftsführer beim Canadian Municipal Network on Crime Prevention beim heutigen Webinar seinen Vortrag über den Ansatz, kommunale Sicherheit direkt mit dem körperlichen und geistigen Wohlergehen der Bewohner*innen zu verbinden.
Dr. Munger stellte erste Erfahrungen seines Städte- und Gemeindennetzwerks mit diesem Konzept für langfristig gedachte, niedrigschwellige, präventive und nachhaltige Verbesserungen der Lebensqualität und des friedlichen Zusammenlebens vor:
- Wie hat sich die nationale Debatte in Kanada bzgl. Prävention und Sicherheit weg von einem repressionsorientierten Ansatz zur Verbrechensbekämpfung hin zu einem breiteren, umfassenden Verständnis von Sicherheit als Wohlbefinden jedes einzelner/n Bürger*in in der Kommune entwickelt?
- Wie entwirft man eine entsprechende Strategie und setzt sie als kollektives, sektorenübergreifendes Projekt in der Gemeinde um?
- Wie können Bürger*innen, Verbände, Verwaltungen, Behörden und Forschungseinrichtungen auf diesem Weg zusammengebracht werden?
- Wie kann man als Gemeinde gerade trotz akuter Belastungen an den langfristigen Ursachen von Kriminalität ansetzen?
- Wie können wir diese neue Prioritätensetzung und Ressourcenzuteilung nicht als Kritik sondern als Unterstützung der Polizei sehen, die dabei zugleich entlastet und von zahlreichen Aufgaben aus dem Bereich der Sozialarbeit entbunden wird, für die sie wieder ausgebildet noch ausgestattet ist?
- Welche praktischen, konzeptionellen und kommunikativen Herausforderungen wurden auf dem Weg dorthin schon überwunden und welche sind nach wie vor vorhanden?
Wir bedanken uns herzlich für den ersten Teil eines längeren Austauschs zu einem Thema, das unter anderem auch auf dem diesjährigen Deutscher Präventionstag am 12./13.06. in Mannheim eine Rolle spielen wird.
DEFUS beim BBK-Fachkongress 2023
Der BBK-Fachkongress „Forschung für den Bevölkerungsschutz“ fand vom 12.-14.01. in Bonn statt. Bei hervorragender Organisation durch das Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe (BBK) in einem beeindruckenden Veranstaltungsort waren es insgesamt drei Tage mit 45 intensiven Sessions, Podiumsdiskussionen, Keynotes, ein Zusatzprogramm und etliche sehr informative Kaffeepausen. Inhaltlich wurde dabei die ganze Breite von Rückschau, kritischer Bestandsaufnahme der Gegenwart, strategischer Vorausschau, neuer technologische Möglichkeiten und Innovationsförderung abgedeckt.
Elsa Schmersal vom Deutschen Institut für Urbanistik (Difu) und Lawrence Schätzle (DEFUS) präsentierten in der Session „Macht und Konflikt: Implikationen für den Bevölkerungsschutz am Beispiel der Pandemie“ erste Ergebnisse und einige Thesen aus dem Projekt PanReflex zum kommunalen Krisenmanagement . Dabei ging es um Überlegungen zur Definitionsmacht von Staat und Kommune und deren Auswirkungen auf vulnerable Gruppen in Krisen: Wer bestimmt über konkrete Schutzbedarfe vor Ort und wie selbstständig sind Kommunen dabei? Wie flexibel sind diese Festlegungen, was verstehen wir eigentlich unter Vulnerabilität, und welche Rolle spielen Abwägungsfragen während einer Dauerkrise bei solchen Überlegungen?
Vielen Dank an Prof. Dr. Stefan Kaufmann für die Moderation, an Tjorven Harmsen und André Biermann (CSS Uni Freiburg), Nils Lüttschwager (FU Berlin), und Kevin Hall (Universität Marburg) für faszinierende Beiträge und an die Expert*innen im Publikum für die zahlreichen Anregungen!
Diese gab es auch reichlich durch alte und neue Bekannte beim offenen Netzwerktreffen des Forschungsnetzwerks deutscher Anwender (ForAn) wo sich Forscher- und Praktiker*innen der zivilen Sicherheit zusammenfinden und austauschen konnten. Wir nehmen neben vielen gemeinsamen Wünschen und (zu) vielen geteilten Herausforderungen vor allem auch einige konkrete Ideen für das kommende Jahr mit und freuen uns auf die nächsten Schritte.
Aktueller DEFUS Jahresbericht 2022 erschienen
Mit diesem Jahr geht ein weiteres Krisenjahr zu Ende. Im Januar 2022 hofften wir alle auf ein bereits in Sichtweite vermutetes Ende der Corona-Pandemie. Der Krieg in der Ukraine und die daraus resultierende Zeitenwende sowie die sich zuspitzende Klimakrise zwangen und zwingen uns alle erneut in den Krisenmodus.
Es ist wirklich kein leichtes Jahr für Städte und Gemeinden gewesen. Aber dieses Jahr zeigt auch in aller Deutlichkeit auf, welche wichtige Rolle Stadtverwaltungen bei der Krisenbewältigung spielen. Auch bei der Prävention von demokratiefeindlichen Tendenzen, der Gestaltung von sicheren und angenehmen öffentlichen Räumen für alle und der Gewährleistung des alltäglichen und möglichst reibungslosen Miteinanders sind die Kommunen der zentrale Akteur.
DEFUS hat mit und für seine Mitglieder auch in diesem Jahr mit unterschiedlichsten Aktivitäten viele Themen der urbanen Sicherheit bearbeitet, aufgearbeitet und diskutiert. Trotz und gerade wegen der Krisen verfolgen wir auch weiterhin einen optimistischen Ansatz der urbanen Sicherheit, der sozialen Zusammenhalt, Sanktion und Prävention ausbalanciert. Prävention steht dabei im Mittelpunkt unserer Ansätze zur Weiterentwicklung öffentlicher Räume und kommunalen Handelns für noch gerechtere, lebenswertere und sicherere Städte.
Intensive Diskussionen zu Sicherheit und Alltagskriminalität in Städten
Rund 70 Teilnehmer*innen diskutierten in Essen wie das Sicherheitsgefühl der Bürger*innen im öffentlichen Raum verbessert werden kann und ob die Strategien zur Bekämpfung von Alltagskriminalität und Ordnungswidrigkeiten sowie Lösungsansätze für zunehmende Nutzungskonflikte noch zielführend sind.
Zum Auftakt diskutierten
- Lamya Kaddor, MdB, Wahlkreis Duisburg, Innenpolitische Sprecherin der Fraktion B90/Die Grünen im Deutschen Bundestages, Vollmitglied des Innenausschusses und stellv. Mitglied des Auswärtigen Ausschusses
- Christian Kromberg, Beigeordneter für Recht und Ordnung der Stadt Essen
- Stefan Mayer, Polizeidirektor und Vertreter der DHPol
- Petra Mahmoudi, Sozialamt, Koordination Soziale Ordnungspartnerschaften, Wuppertal
- Wilfried Brandt, Stadtplaner Landeshauptstadt Düsseldorf
- Richard Röhrhoff, Stadtmarketing Essen
- Detlef Köbbel, Polizeivizepräsident Essen
mit Professor Dr. Hans-Jürgen Lange unterschiedliche Sicherheitswahrnehmungen und Erwartungen.
Dr. Caroline Davey betonte in Ihrem Input, dass Forschungserkenntnisse eine wichtige Grundlage für die Gestaltung von sicheren Städten für alle sind, aber es zentral auf die passgenaue Gestaltung von Lösungen in einem kreativen und partizipativen Prozess ankommt.
Prof. Dr. Rita Haverkamp ging in ihrem Input der Frage nach, ob es einen Zusammenhang zwischen dem Vertrauen in den Staat und der eigenen Sicherheitswahrnehmung gibt. Es gibt deutliche Hinweise darauf, dass das kriminalitätsbezogene Sicherheitsempfinden stellvertretend für soziale und wirtschaftliche Ängste steht. Reduktion dieses negativen Einflusses liegt nicht in der Hand der Polizei. Das größte präventive Potenzial liegt dagegen in der Stärkung des Vertrauens in den Sozialstaat mit wohlfahrtsstaatlichen Sicherungsarrangements.
In zwei anschließenden Workshopsessions tauschten sich die Teilnehmenden zu folgenden vier Themenschwerpunkten aus:
- Nutzungskonflikte im öffentlichen Raum
- Sauberkeit und Ordnung
- Alltagskriminalität
- Ursachen des subjektiven Unsicherheitsgefühls und Folgen für die Demokratie
Der erster Workshopblock war dem Erfahrungsaustausch zu aktuell von den Teilnehmer*innen angewendeten Strategien und Lösungen sowie der Diskussion deren Wirkung gewidmet. Der zweite Tag der Veranstaltung startetet ebenfalls mit einem Workshopblock in dem dann mit Unterstützung kreativer Moderationsmethoden dazu angeregt wurde, neue Ideen zu entwickeln.
In der abschließenden Podiumsdiskussion diskutierten
- Sebastian Fiedler, MdB, Mitglied des Innenausschusses des Bundestags
- Tobias Wiemann, Ministerialdirigent, Abteilung Öffentliche Sicherheit, Unterabteilungsleiter Rechts- und Grundsatzangelegenheiten, BMI
- Dr. Uda Bastians, Deutscher Städtetag
- Dr. Tim Lukas, Bergische Universität Wuppertal
mit Christian Kromberg wie die nationale Sicherheitsarchitektur in Deutschland in Zukunft noch besser auf die Alltagsherausforderungen von Polizei und Kommunen bei der Gestaltung von sicheren und lebenswerten Städten berücksichtigt und unterstützt werden kann. Denn weder in der Sicherheitspolitik auf Bundes-, Länder- und kommunaler Ebene noch in der europäischen und deutschen Sicherheitsforschung wird der Zusammenhang von Alltagskriminalität und Unsicherheitsgefühl diskutiert und mit adäquaten Strafverfolgungs- und Präventionsmaßnahmen bzw. Forschungsprojekten adressiert.
Bahnhofsbereiche sicher, gerecht und einladend gestalten
Leseempfehlung: KoSID-Broschüre zur Sicherheit im Bahnhofsbereich
Nach drei Jahren ist das Projekt KoSID zur Sicherheit im Bahnhofsbereich der Stadt Wuppertal abgeschlossen. KoSID behandelte vor allem die Neugestaltung von vormals schwierigen Transiträumen, in denen sich in Zukunft hohe Sicherheit mit hoher Aufenthaltsqualität für alle Nutzer*innengruppen verbinden soll.
Herzlichen Glückwunsch an die Beteiligten für eine überaus gelungene Broschüre, die das Projekt mit seinen Ansätzen, den Entscheidungsträger*innen und den Ergebnissen vorstellt. Deutsch-Europäisches Forum für Urbane Sicherheit e.V. (DEFUS)-Geschäftsführerin Anna Rau ist mit einem Input zur bürger*innenorienterten Sicherheitszusammenarbeit in öffentlichen Räumen vertreten. Deren Gelingen hängt vor allem an einem Fokus auf kleinräumliche Arbeit, die mit kleinen Schritten stetigen, sichtbaren, überprüfbaren und anpassbaren Fortschritt erzielt, statt alle Probleme auf einmal mit einer umfassenden Planungsmaßnahme anzugehen. Die zuständigen Behörden und Akteursgruppen müssen dabei von Anfang an, auf Augenhöhe, und mit einer langfristigen Perspektive zusammenarbeiten. Die Beteiligung der Bürger*innen wiederum ist extrem wichtig, verlangt aber ausnahmslos gute Vorbereitung, ausreichende Ressourcen und ein realistisches Erwartungsmanagement - und dies vor, während und nach der Beteiligungsarbeit, um Enttäuschungen vorzubeugen und Akzeptanz für die Resultate zu gewinnen.
[Foto: Bo Tackenberg]
Zur KoSID-Broschüre
Weitere Informationen zu KoSID
DEFUS-Projekte zur Sicherheit im öffentlichen Raum
DEFUS und Efus auf dem 27. Deutscher Präventionstag in Hannover
Am 4. und 5. Oktober fand der 27. Deutsche Präventionstag wieder in Hannover und in Präsenz statt! DEFUS war nach einem Beitrag zum DPT-TV über unser Secu4All-Projekt auch hier an beiden Tagen vertreten. Zusammen mit Julia Rettig von Efus kamen wir an unserem Stand mit vielen bekannten und neuen Kontakten ins Gespräch über die verschiedenen Ziele und Ansätze der urbanen Sicherheit, lernten bei sehenswerten Workshops wie etwa dem zur urbanen Konfliktbearbeitung nach dem Augsburger Vorbild dazu, und ließen uns von den Beiträgen und Ausstellungen unserer Kolleg*innen aus dem ganzen deutschsprachigen Raum für die weitere Arbeit inspirieren.
Ein weiterer inhaltlicher Höhepunkt des Kongresses war die Podiumsdiskussion zur Thema "Brauchen wir neue Strategien für urbane Sicherheit und kommunale Prävention?"
Anna Rau und Julia Rettig gingen hier gemeinsam mit
Christian Specht, Erster Bürgermeister der Stadt Mannheim
Zuhal Karakas, Leiterin Fachbereich Öffentliche Ordnung, Landeshauptstadt Hannover
Dr. Tillmann Schulze, Leiter Urbane Sicherheit, EBP Schweiz AG
Dolores Burkert, Stadt Köln - Zentrum für Kriminalprävention und Sicherheit (ZKS), und
Daniela Dorn, Polizei Berlin - LKA Zentralstelle für Prävention
der Frage nach, wohin es für die urbane Sicherheit in Zukunft gehen sollte. Die Antwort fiel gemischt aus. Viele erfolgsversprechende und durchdachte Ansätze seien bereits vorhanden und teils sogar seit Jahrzehnten in der Diskussion (ebenso wie die entsprechenden bislang ungelösten Probleme). Dies beträfe vor allem Dinge wie Flexibilität, Kleinräumigkeit und die Rücksicht auf lokale Anwendungskontexte oder die richtige Balance zwischen Projekt- und Prozessorientierung in der Planung. Es bestehe also kein Mangel an guten Strategien in der Theorie.
Die Hindernisse bestünden eher in der praktischen Umsetzung. Mangelnder Austausch zwischen Akteur*innenen, unklare Zuständigkeiten, Silostrukutren in der Verwaltung und unterschiedliche Zieldefinitionen zwischen Partnern erschwerten immer noch sowohl die Formulierung gemeinsamer Visionen als auch deren Verwirklichung.
Einig waren sich jedoch alle Expert*innen darin, dass sich das zeitnah ändern müsse, da die Herausforderungen an Städte nur weiter wachsen werden. Für die Sicherheitsakteur*innen, die zunehmend mit sich überschneidenden und gegenseitig verschärfenden Krisen konfrontiert sein werden, ohne dass die dafür zur Verfügung stehenden Ressourcen im gleichen Maße wachsen würden. Für die Stadtverwaltungen, an deren Personal immer weitere und bisher weitgehend unvertraute Anforderungen und Aufgabenprofile herangetragen werden. Für Staatsorgane im Allgemeinen, deren Legitimität sich in großen Teilen aus der sicheren Bereitstellung öffentlicher Güter speist. Für die Bürger*innen und Bürger, deren (zurecht) steigende Erwartungshaltung an Sicherheitsleistungen mit einem Rollenverständnis einhergehen muss, sich selbst als aktive und wichtige Teilhaber urbaner Sicherheit und Resilienz sehen und diesen Status permanent einzufordern.
Für alle Teilnehmenden stand fest, dass die Balance zwischen diesen Aufgaben vor allem viele und gut moderierte Aushandlungsprozesse verlangt, da sich keine noch so gute Strategie ohne den Rückhalt der Beteiligten umsetzen lassen wird. Strukturierte Dialoge zur gemeinsamen Entwicklung von strategischen Zielen werden deshalb an Wichtigkeit nur zunehmen.
Die deutlichste Forderung für die Verbesserung der urbanen Sicherheit stand allerdings am Ende. Sie kostet vergleichsweise wenig (materielle) Ressourcen und klingt fast banal in ihrer Radikalität: Mut als Teil einer städtischen Organisationskultur. Den Mut von unten nach oben, unter Druck schnelle Entscheidungen zu treffen, die größere Schäden schnell und effektiv unterbinden. Den Mut von oben nach unten, den eigenen Mitarbeitenden diese Entscheidungen zuzutrauen und ihnen nach innen und außen die dafür nötige Rückendeckung zu geben. Den Mut als Stadt, Ressourcen und Personal für Experimente und Innovation bereitzustellen, und den Mut als Gesellschaft, diese Entscheidungen zu tragen und zu fördern.
DEFUS bei der "Stadt nach Acht" Konferenz in Dortmund
Wie können wir dafür sorgen, dass der öffentliche Raum auch zur Nachtzeit einladend, sicher und lebhaft ist, ohne dass wir dabei die Erholung der Mitbürger*innen aus der Frühschicht schmälern? Und wie können wir unsere Städte so gestalten, dass die Stadt nicht um 20:00 Uhr den Betrieb einstellt, sondern eine vielfältige und friedliche Nutzung der Nachtstunden von vornherein mitgedacht wird?
Die Interessenkonflikte zwischen Nutzer*innen und Nutzungsweisen im öffentlichen Raum sind durch die Pandemie vielerorts allenfalls verschärft worden - spannende und innovative Lösungsansätze gibt es aber trotzdem reichlich.
Zu Beginn des Monats lud Stadt Nach Acht deshalb dazu ein, in Dortmund gemeinsam bei Tag über die Nacht nachzudenken. Anna Rau lieferte einen Input zu unserer Arbeit und den kommunalen Erfahrungen im Bereich der nächtlichen Konfliktbearbeitung und unsere Kollegin Julia Rettig vom European Forum for Urban Security (Efus) moderierte das Panel.
Weitere Informationen zur Stadt Nach Acht Konferenz
Unser Padlet zum Nachtleben
Unser Padlet zur Konfliktbearbeitung im öffentlichen Raum
Ansätze für öffentliche Räume mit komplexen Problemen
Mit zunehmender Urbanisierung und Verdichtung in Stadtregionen steigt auch das Konfliktpotenzial zwischen Nutzenden und deren Nutzungsweisen im knapper werdenden öffentlichen Raum. In diesem Kontext sind Plätze, die hinter ihren Möglichkeiten zurückbleiben oder von vielen Bürger*innen aus verschiedenen Gründen überhaupt nicht genutzt werden, eine besonders dringende Aufgabe für Stadtverwaltungen.
Zusammen mit dem Deutschen Institut für Urbanistik (Difu) veranstaltete DEFUS am 12. und 13.09. ein Seminar zum Umgang mit solchen schwierigen Plätzen. In den zwei Präsenztagen in Berlin ging es dabei um den richtigen Umgang mit Räumen, die zwischen Kriminalität, Ordnungswidrigkeiten, geringer Aufenthaltsqualität, Drogenkonsum, subjektiver Unsicherheit und der starken Präsenz von gesellschaftlichen Randgruppen von einer großen Zahl zusammenhängender Herausforderungen geprägt sind.
Im ersten Teil des Seminars stellten Expert*innen in Inputreferaten den aktuellen Stand der Forschung zur räumlichen Sicherheitsgestaltung und den Grundlagen der städtebaulichen Kriminalprävention, dem Quartiersmanagement und der gemeinsamen Freiraumgestaltung vor. Anschließend wurden Fallstudien präsentiert, in denen Kommunen sich diesen Problemen in verschiedener Weise erfolgreich gewidmet haben und die besonders auf die Entscheidungsprozesse und Entwicklungsgeschichten der jeweiligen Lösungen eingingen. Daran wiederum schlossen sich Gruppenarbeiten zu den Erfahrungen und Lösungen der Teilnehmenden in ihrer eigenen Kommune an.
Der zweite Teil des Seminars enthielt neben einer gemeinsamen Begehung von drei schwierigen Plätzen in Berlin mit den zuständigen Beamt*innen und Planer*innen eine Podiumsdiskussion mit einem zusammenfassenden Ausblick, wie sich das Sicherheits- und Lebensqualitätsniveau in zentralen Stadträumen in der Zukunft gestalten lässt.
In den Diskussionen und Beiträgen bestätigte sich wieder einmal, wie wichtig der regelmäßige und vertrauensvolle Austausch der verschiedenen Akteur*innen innerhalb der Kommune für ein effektives und nachhaltiges Sicherheitsmanagement in öffentlichen Räumen ist. Auch die Notwendigkeit, Initiativen und Kompetenzen der nachgeordneten Verwaltungsabteilungen durch Unterstützung der höchstmöglichen Entscheidungsebene abzusichern und zu fördern, kam mehrfach zur Sprache.
DEFUS möchte sich herzlich beim Difu für die hervorragende Zusammenarbeit, bei den Referent*innen für ihre spannenden Beiträge, und bei den Teilnehmenden für die lebhaften Diskussionen bedanken. Als spannende Aufgabe bleibt neben der Bitte nach weiteren Austauschformaten zu diesem Thema vor allem die Suche nach innovativen Ansätzen zur Sicherheitsverwaltung und die Beteiligung von Akteur*innen, die sich bisher nur bedingt als sicherheitsrelevant verstehen.
Sicherheit im öffentlichen Raum bei DEFUS
Secu4All im aktuellen Newsletter der International CPTED Association
DEFUS ist mit einem Beitrag zum Secu4All-Projekt in der neuesten Ausgabe des ICA-Newsletters vertreten.
Secu4All ist ein EU-finanziertes Fortbildungsprojekt zum Training lokaler Behörden für die kooperative Gestaltung sicherer und zugangsfreier öffentlicher Räume. Fünf DEFUS-Mitglieder stellten die ersten Teilnehmenden für einen deutschen Trainingsdurchlauf, der nach vier digitalen Fortbildungsmodulen seit Jahresbeginn mit einem zweitägigen Präsenzworkshop im Mai in Hannover seinen Abschluss fand.
Wir haben die Hintergründe, die deutsche Ausgangssituation und den Ablauf des Projekts kompakt für ein internationales Publikum zusammengefasst. In der gleichen Ausgabe sind auch unsere Partner von DSP mit einer genaueren Beschreibung des Moduls zur städtebaulichen Kriminalprävention vertreten.
DEFUS möchte sich an dieser Stelle noch einmal bei allen Teilnehmenden für die lebhaften Diskussionen und spannenden Anregungen bedanken. Die Gestaltung und Verwaltung sicherer und einladender Stadträume bleibt eine der Prioritäten unserer Arbeit. Dank Ihrer Hilfe und Hinweise haben wir viele wertvolle Ideen für mögliche Nachfolgeprojekte und weitere Trainingszyklen gesammelt. Die Ergebnisse und überarbeiteten Inhalte des Projekts werden in einer frei zugänglichen Lernplattform gesammelt, die sich gerade im Aufbau befindet.
Mehr zum Projekt Secu4All
Unsere Arbeit als ICA-Chapter "Sichere öffentliche Räume"
DEFUS & DPT gründen deutsches Chapter der internationalen CPTED Organisation
Im Netzwerk der International CPTED Association (ICA) tauschen sich Expertinnen und Experten der urbanen Sicherheit aus verschiedenen Fachbereichen zu aktuellen Entwicklungen, Erfahrungen und Herausforderungen bei der Gestaltung inklusiver, sicherer und lebenswerter öffentlicher Räume aus.
Bereits seit März 2022 ist DEFUS aktives Mitglied. Seit Juli 2022 bilden wir dort nun außerdem gemeinsam mit dem Deutschen Präventionstag (DPT) das Affiliate Chapter "Sichere öffentliche Räume/Safer Public Spaces Germany". Ziel des Chapters ist nicht nur, deutschen Städten nach außen in der internationalen Fachdiskussion über die städtebauliche Kriminalprävention (Crime Prevention Through Environmental Design, CPTED) eine stärkere Stimme zu geben. Vor allem soll im deutschsprachigen Raum das Potenzial von CPTED für eine Verbesserung der Sicherheit und Lebensqualität in unseren Städten einer breiteren Öffentlichkeit und Fachleuten nähergebracht werden.
Hierfür ist DEFUS aktuell noch auf der Suche nach geeigneten Partnern und Fördermitteln. Im nächsten Schritt sind bereits eine Reihe von Formaten und Informationsangeboten geplant, die neben Grundlagenwissen zur Sicherheits- und Raumgestaltung auch Beispiele guter Praxis und Anleitungen für die Umsetzung in den Kommunen vor Ort umfassen werden.
Videobericht der 23. Mitgliederversammlung in Berlin
Die DEFUS-Mitglieder trafen sich nach einem Jahr pandemiebedingter online Treffen am 23. und 24. Juni in Berlin zu ihrer 23. Mitgliederversammlung.
Die Suche nach Ideen für den Umgang mit vielfältig genutzten und konfliktbelasteten öffentlichen Räumen stand im Zentrum des Treffens. Bei einer Begehung des Görlitzer Parks zeigten die Berliner Gastgeber, wie es ihnen behördenübergreifen mit innovativen Ansätzen und Ideen gelingt, aus einem Problempark einen attraktiven von viele Menschen genutzten Park zu machen, Nutzungskonflikte zu lösen und auch für marginalisierte Gruppen Angebote zu schaffen.
Am zweiten Tag des Treffens in der Senatsverwaltung des Inneren wählten die Mitglieder Christian Kromberg, Beigeordneter für Recht und Ordnung der Stadt Essen, und Christian Specht, Erster Bürgermeister der Stadt Mannheim, als Vorsitzende von DEFUS einstimmig wieder.
Die sehr volle Agenda reichte von der gegenseitigen Vorstellung von Projekten, über die Prävention von Alltagskriminalität bis hin zur Solidarität zwischen Städten in Europa. Im Austausch definierten die Mitglieder Themen, die in den kommenden Monaten in online Formaten vertieft werden und hilfreich für die Arbeit der rund 25 Städtevertreterinnen vor Ort sind. Denn auch unterjährig tauschen sich die Mitglieder aktiv aus und unterstützen sich gegenseitig bei der Gestaltung von lebenswerten und sicheren Städten.