Landeshauptstadt Hannover

Hannover, Landeshauptstadt von Niedersachsen, ist eine weltoffene, internationale Stadt in der Mitte Deutschlands und Europas. Rund 535.000 Einwohner*innen mit 178 Nationalitäten sprechen 72 verschiedene Sprachen.  Über 130 bi-nationale Vereine und Migrant*innenselbstorganisationen stützen die Weltoffenheit und den interkulturellen Austausch.

Die Stadt hat sechs internationale Städtepartnerschaften (Perpignan und Rouen in Frankreich, Poznań in Polen, Bristol in England, Blantyre in Malawi und Hiroshima in Japan), ist in einer Vielzahl von Städtekooperationen, europäischen und internationalen Städtenetzwerken engagiert und nimmt an von der EU finanzierten Kooperationsprojekten teil. 

Hannover hat sich zu einer europäischen Transport- und Logistikdrehscheibe entwickelt. Es ist ein international gefragter Wirtschafts-, Wissenschaft- und Messestandort mit circa zwei Millionen deutschen und internationalen Besucher*innen von Messen pro Jahr (Bezugsjahr 2017).

Jede*r achte Studierende der zehn Hochschulen in Hannover kommt aus dem Ausland.  Hannover hat einen der größten Stadtwälder Europas und gehört mit zu den grünsten Städten auf diesem Kontinent.  Die Herrenhäuser Gärten wurden 2015 als bester historischer Garten Europas ausgezeichnet. Hannover ist eine der 31 UNESCO City of Music Städte weltweit. Die Stadt bewirbt sich aktuell um den Titel Kulturhauptstadt Europas 2025.

Der Beitritt zu Efus und Defus stärkt die interkommunale und internationale Netzwerkarbeit der Landeshauptstadt Hannover und ist eine ideale Ergänzung zum Konzept Sicherheit und Ordnung im öffentlichen Raum.

Aktuelles

16.09.2024

Waffenverbotszone offiziell ausgeweitet

Die bereits seit rund fünf Jahren geltende Waffenverbotszone am Steintor und nördlich des Hauptbahnhofs wird ab morgen, Samstag 14. September, offiziell ausgeweitet. Somit gehören auch die U-Bahn-Stationen Steintor, Kröpcke und Hauptbahnhof zur Verbotszone.

Im Geltungsbereich dieser Verordnung sind grundsätzlich verboten: Waffen im Sinne des Waffengesetzes sowie Äxte und Beile, Knüppel jeglicher Art, Messer (mit feststehender oder feststellbarer Klinge mit einer Klingenlänge von über vier Zentimetern), Quarzsandhandschuhe und weitere Handschuhe mit harten Füllungen sowie Reizstoffsprühgeräte, die nicht unter das Waffengesetz fallen. An den U-Bahn-Stationen Steintor und Kröpcke gilt dieses Verbot zwischen 21 Uhr und 6 Uhr. Im Hauptbahnhof überwacht die Bundespolizeidirektion Hannover ganztägig die Einhaltung der Verordnung.

Die Ausweitung der Waffenverbotszone ist vom Rat im August beschlossen worden. „Damit schließen wir Lücken und sind an allen entscheidenden Orten in der Innenstadt gemeinsam mit den beiden zuständigen Polizeibehörden noch effektiver handlungsfähig. Mein Dank gilt der Bundespolizei, der Polizeidirektion Hannover sowie Region Hannover und der ÜSTRA bei der Unterstützung auf diesem Weg“, sagt Oberbürgermeister Belit Onay.

„Das Sicherheitsgefühl der Menschen in Hannover verändert sich und es ist uns wichtig, uns auf diese Veränderungen einzustellen. Gemeinsam mit unseren Partnern wollen wir der Waffengewalt entgegenwirken. Insbesondere die Nutzung von Messern bei Auseinandersetzungen dulden wir nicht und soll nun noch besser kontrolliert werden. Die Bürgerinnen und Bürger sollen sich insbesondere in der Innenstadt geschützt fühlen",sagt Gwendolin Von der Osten, Polizeipräsidentin der Polizeidirektion Hannover.

Michael Schuol, Präsident der Bundespolizeidirektion Hannover, ergänzt: „Für uns hat die Sicherheit der Reisenden im Hauptbahnhof Hannover die oberste Priorität. Die Erweiterung der Waffenverbotszone ermöglicht es uns zukünftig noch konsequenter gegen das Mitführen von Waffen und gefährlichen Gegenständen vorzugehen. Darüber hinaus ist die intensivierte Zusammenarbeit mit anderen Sicherheitsinstitutionen der Schlüssel für mehr Sicherheit und ein gesteigertes Sicherheitsempfinden.“

Axel von der Ohe, Ordnungsdezernent der Landeshauptstadt Hannover, stellt klar: „Messer haben im öffentlichen Raum nichts zu suchen. Wir wollen mit der Ausweitung der Waffenverbotszonen dafür sorgen, dass das Mitführen auch gefährlicher Gegenstände großflächig eingedämmt und somit die objektive Sicherheit in der Innenstadt verbessert wird.“

Ein Verstoß gegen das Waffenverbot ist übrigens kein Kavaliersdelikt. Er kann mit einem Bußgeld von bis zu 10.000 Euro geahndet werden. Waffen und Messer ab einer Klingenlänge von 4 cm können eingezogen werden. Bei erstmaliger Zuwiderhandlung muss mit einem Bußgeld in Höhe von mindestens 250 Euro gerechnet werden, bei ohnehin verbotenen Gegenständen nach dem Waffengesetz wie Einhandmessern oder Teleskopschlagstöcken oder mehrmaligen Verstößen drohen weitaus höhere Bußgelder.

Die neuen Hinweisschilder werden in den kommenden Wochen gut sichtbar angebracht werden. Auf ihnen ist auch ein QR-Code, über den man weitere Hinweise bekommt.

Zu diesen Hinweisen gelangen Sie auch direkt hier: www.hannover.de/lhh-waffenverbotszone

06.07.2023

Zwischenbilanz zur Aufwertung der bahnhofnahen Plätze

Sport. Konzerte. Sommer. Gute Stimmung und Lust auf Neues prägte die Stimmung am Raschplatz in den zurückliegenden zwei Monaten. Das Programm am Raschplatz geht in die nächste Runde. So bleiben die Sportangebote erhalten. Für den Winter ist eine Glice-Schlittschuhbahnfläche in Planung - gleichzeitig werden in Abstimmung mit den sozialen Trägern neue Angebote für Menschen in sozialen Notlagen vorgestellt.

Oberbürgermeister Belit Onay bewertet die Initiative an den sogenannten bahnhofsnahen Plätzen positiv: „Seit vielen Jahren ist es erstmals gelungen, die Problemplätze nördlich des Hauptbahnhofs für viele Menschen wieder attraktiv zu machen. An den erfolgreichen Auftakt schließen wir an und schaffen gleichzeitig eine Perspektive für langfristige Verbesserungen.“

Am Raschplatz sorgten die neuen Sportangebote für eine rege Beteiligung. Von Mitte Mai bis Anfang Juli buchten rund 16.000 Sportler*innen etwa 2.300 Sportangebote. Abend-Events wie die Flashback 90er Party mit Micky Krause zogen mehrere tausend Besucher*innen an. Am Andreas-Hermes-Platz sorgten Tango und Swing-Tanz Veranstaltungen sowie der Pop-Up Lesegarten der Stadt-Bibliothek für regen Zulauf. Am Weißekreuzplatz begeisterten neue gastronomische Angebote die Menschen.

Die Sportflächen auf dem Raschplatz werden den Hannoveraner*innen auch über den 15. Juli hinaus zur Verfügung stehen. „Das Raschplatz-Open-Air geht weiter“, so der Oberbürgermeister. Schon jetzt werden zudem die Vorkehrungen für die Wintermonate getroffen. Mit einer eisfreien Schlittschuhbahn soll der Raschplatz auch in der kalten Jahreszeit Anlaufpunkt bleiben.

Der Erste Stadtrat und Ordnungsdezernent, Axel von der Ohe, hebt hervor: „Es ist sauberer. Es ist sicherer. Der Raschplatz ist wieder angesagt. Wir wollen den Erfolg verstetigen.“ Er dankte zudem allen Partnern für das Projekt. „Das war feinstes Teamwork von Veranstaltern, Anlieger*innen und Verwaltung.“ Gleichzeitig macht er deutlich: „Entscheidend für den Erfolg war, dass die Stadtgesellschaft mitgemacht hat. Ohne die tolle Resonanz von Jüngeren, aber auch Älteren hätte die Belebung und damit die Aufwertung der Plätze nicht funktionieren können. An diesen Schulterschluss wollen wir in den nächsten Monaten anknüpfen und das Open Air fest in der Mitte unserer Stadt verankern.“

Angebote für obdachlose Menschen

Onay hebt hervor, dass man die Situation obdachloser und drogenabhängiger Menschen genau im Blick habe und die sozialen Angebote in enger Abstimmung mit den sozialen Trägern weiterentwickle. So ist eine sogenannte Kooperationsfläche vor dem Mecki geplant.

„Es ist völlig klar, dass wir bei allem Erfolg der neuen Sport- und Eventangebote, die obdachlosen Menschen in Hannover nicht vergessen. Wir tragen Fürsorge für alle Bürger*innen Hannovers und alle sollen sich willkommen und mit ihren Sorgen und Nöten ernst genommen fühlen. Wir schaffen daher jetzt kurzfristig neue Aufenthaltsorte für wohnungslose Menschen“.

Ab sofort wird der Mecki-Laden um eine Kooperationsfläche vor dem Eingang erweitert, so dass sie als Aufenthaltsfläche für obdachlose Menschen im Rahmen der Öffnungszeiten nutzbar ist. Die Öffnungszeiten werden ausgeweitet: zusätzlich zum Vormittag, auf 14.00 bis 18.00 Uhr. Dieses Angebot, das zugleich klare Nutzungsregeln beinhaltet, gilt zunächst für drei Monate probeweise bis Herbst 2023.

Ein weiterer Aufenthaltsort wird auf dem Parkplatz hinter dem Stellwerk kurzfristig geschaffen. Beim Stellwerk werden zudem weitere Stellen für Sozialarbeit eingerichtet, mit denen präzise Angebote für Menschen in sozialen Notlagen möglich sind.

Parallel wird der Vorplatz Fernroderstraße zeitnah mit einem Unterstand und Sanitäranlagen versehen, um die Aufenthaltsqualität dort kurzfristig zu verbessern. Das neue Team der städtischen Straßensozialarbeit mit Schwerpunkt Sucht startet ab 1. August sukzessive mit neuen Mitarbeitenden, um sich gezielt um die Bedürfnisse drogensüchtiger Menschen zu kümmern.

Sozialdezernentin Sylvia Bruns lobt den engen und vertrauensvollen Austausch mit den Sozialpartnern vor Ort: „Wir sind in der Verantwortung, Angebote für alle Nutzungsgruppen zu gestalten: Die insgesamt verbesserte Situation nördlich des Hauptbahnhofs erfordert es, dass wir das soziale Angebot anpassen. Das tun wir mit neuen Angeboten für Obdachlose und Drogenabhängige – immer im engen Austausch mit den sozialen Trägern.“

"Der Wandel in der Nutzung der bahnhofsnahen Plätze hat neben positiven Effekten für die Mehrheit der Stadtgesellschaft auch zu neuen Problemstellungen für suchtmittelabhängige Menschen im öffentlichen Raum geführt. Über gemeinsame Antworten darauf sind Stadt und freie Träger in einem konstruktiven Austausch.  Ich freue mich, dass inzwischen eine große Übereinkunft zur aktuellen Situation für suchtmittelabhängige Menschen auf der Straße zwischen der LHH und der STEP besteht und mit zusätzlichen sozialarbeiterischen Maßnahmen (u. a. Straßensozialarbeit) die Betroffenen besser begleitet und unterstützt werden können“, sagte Serdar Saris, Geschäftsführer STEP gGmbH aus diesem Anlass.

„Wir wollen, dass aus dem Teilerfolg der Nutzung des Raschplatzes ein voller Erfolg wird. „Raschplatz Open Fair“ gelingt, wenn nicht nur bei denen ein Mehrwert deutlich spürbar ist, die sich bislang dort nicht wiederfanden, sondern auch bei denen, die ihren Lebensmittelpunkt hier hatten. Eine Ausweitung der Öffnungszeiten des Kontaktladens Mecki ist ein deutliches Signal einer solchen, nachhaltigen Möglichkeit der Teilhabe“, erläuterte Friedhelm Feldkamp, Diakoniepastor und Geschäftsführer Diakonisches Werk Hannover gGmbH.

Soziale Maßnahmen mittel- und langfristig

Zum Herbst wird der Vorplatz am Fernroderplatz mit einem umfangreichen Wetter- und Sonnenschutz sowie Sitzgelegenheiten erweitert. Der Einsatz eines Dusch-Trailers auf der Parkplatzfläche DB ist ebenfalls geplant. Mittelfristig wird ein Crackkonsumraum am Stellwerk in Betrieb genommen. Der Start des Mecki 2.0. in der Augustenstraße als neue Anlauf- und Versorgungsstation für wohnungslose und drogensüchtige Menschen wird voraussichtlich 2025 an den Start gehen.

Weißekreuzplatz wird erneuert

Auch die Maßnahmen am Weißekreuzplatz gehen weiter. So findet dort seit dem 4. Juli ein Schwarmkunstprojekt statt, an dem sich alle Bürger*innen beteiligen können. Auch die Umgestaltung des Platzes wird zeitnah begonnen. Nachdem am gestrigen Mittwoch (5. Juli 2023) der Bezirksrat den Plänen zugestimmt hat, wird dort nun ein Spielplatz eingerichtet, neue Bäume gepflanzt und auch Spiel- und Bewegungsangebote für Ältere platziert.

05.04.2023

„Catcalling is OVER in HannOVER!“

Anlässlich des Weltfrauentags am 8. März möchte die Landeshauptstadt Hannover für eine besondere Form der sexuellen Belästigung, das sogenannte Catcalling, sensibilisieren. Stoffkätzchen als genähte Taschen machen auf das Thema aufmerksam.

Eine klassische Situation: „Hey schöne Frau!“ Sie antwortet nicht. Er pfeift und gestikuliert „geiler A*sch!“. Es ist Ihr unangenehm und sie möchte nicht mit ihm sprechen. „Eingebildete Schl*mpe, siehst eh sch*ße aus!“ – So oder so ähnlich werden zumeist Frauen im öffentlichen Raum häufig verbal sexuell belästigt.

Catcalling – was sich zunächst anhört wie ein niedlicher Begriff, verbirgt in sich eine große Belastung: Die Betroffenen sind anzüglichem Rufen, Reden, Pfeifen oder sonstigen Lauten im öffentlichen Raum ausgesetzt und fühlen sich oftmals hilflos. Sie entwickeln Vermeidungshaltungen, etwa wechseln sie die Straßenseite oder lassen den Rock doch lieber im Schrank. „Jeder Mensch hat jedoch das Recht, sich im öffentlichen Raum frei bewegen zu dürfen, ohne verbaler sexueller Belästigung ausgesetzt zu sein. Am Weltfrauentag fordern wir daher Respekt statt Blumen ein“, betonen die Geschäftsführer*innen des Kommunalen Präventionsrates, Sinem Eryurt-Celik und Thea Giebl. Sie haben daher die Idee zu den Stoffkätzchentaschen entwickelt, um damit die Öffentlichkeit zu sensibilisieren. Hierzu wurden der Textilwerkstatt der Landeshauptstadt Hannover nicht mehr benötigte Stoffbeutel gespendet, die aus der Kampagne des Jahresmottos des Kommunalen Präventionsrats (KPR) „Hannover ist stärker als Gewalt- für sichere Familien in unserer Stadt“ übriggeblieben sind. Die Textilwerkstatt hat die kleinen Stoffkätzchen genäht, jede Katze ist ein Unikat. Die Botschaft ist eindeutig und auf den Bändern, die die Katzenschwänze symbolisieren, zu lesen: „Catcalling ist OVER in HannOVER!“

Die Täschchen hat die Textilwerkstatt nun offiziell an den Ersten Stadtrat Dr. Axel von der Ohe übergeben: „Ich wünsche mir, dass sexuelle Belästigung im öffentlichen Raum nicht normalisiert wird und dieses Verhalten als Problem benannt wird“, betont der Ordnungsdezernent und führt weiter aus: „Die Stoffkätzchen sollen die Menschen zum Nachdenken anregen und zu diesem wichtigen Thema miteinander ins Gespräch kommen lassen.“

Neben den Stoffkätzchen, die insbesondere im Zusammenhang der Öffentlichkeitsarbeit genutzt werden, entstehen zurzeit noch weitere Maßnahmen, um stetig für das Thema „Catcalling“ zu sensibilisieren.

20.01.2023

Hannover packt die Aufwertung der bahnhofsnahen Plätze an

Mehr Restauration, Events und neue soziale Angebote. Die Plätze zwischen dem Nordausgang des hannoverschen Hauptbahnhofs und der List sollen attraktiver gestaltet werden. Neben vielen kleinen und größeren baulichen, sozialen und ordnungsrechtlichen Vorhaben sticht die Belebung des Raschplatzes heraus: Mit einem Beach- und Sportangebot soll der Platz zwischen Kinos, Hauptbahnhof und Pavillion zu einem Eventort werden und dauerhaft einen anderen Charakter erhalten.

Hannover ist auf dem Weg zu einer attraktiveren Innenstadt für alle Menschen. Mit langfristigen und kurzfristigen Maßnahmen macht sich die Stadt daran, die City zu beleben. Der hannoversche Hauptbahnhof spielt dabei eine Schlüsselrolle und rückt in diesem Jahr in den Fokus. Oberbürgermeister Belit Onay analysiert die Situation: „Wenn sich die Menschen am und um den Hauptbahnhof nicht wohlfühlen, strahlt das in die ganze Innenstadt und die angrenzenden Quartiere ab.“ „Derzeit“, so Onay, „haben wir soziale, bauliche und ordnungsrechtliche Herausforderungen. Und wir wissen, dass viele Hannoveraner*innen die bahnhofsnahen Plätze meiden.“ Dieser Zustand sei unhaltbar. „Wir haben die Situation analysiert, haben Vorschläge erarbeitet und gehen jetzt in die Umsetzung. Das ganze Quartier wird aufgewertet.“

Im Rahmen eines breit gefächerten Maßnahmenkatalogs will die Stadtverwaltung in den kommenden Monaten die Wende auf den drei Plätzen einleiten: „Wir können nicht dabei zusehen, wie sich die Situation nördlich des Hauptbahnhofs immer weiter verschlechtert. Wir wollen dem Quartier eine völlig veränderte Wahrnehmung und Atmosphäre geben“, so Ordnungsdezernent und Erster Stadtrat Axel von der Ohe.

Weitreichender sind die temporären Ideen für den gesamten Raschplatz. Dieser wird in den Sommermonaten zur innerstädtischen Sportbühne. Es wird eine Sandfläche aufgeschüttet, die umrandet von Tribünen und Podesten eine Arena für Beachvolleyball, Beachsoccer, Beachtennis und Beachrugby wird. Pflanzen sowie Sound- und Lichttechnik sorgen für karibisches Flair und auch ein entsprechendes gastronomisches Angebot wird eingerichtet. Hier können sich lokale Sportvereine, Freizeitsportler*innen, aber auch professionelle Athlet*innen messen. Ziel ist es, unterhalb der Woche die Fläche zum Training freizugeben und die Wochenenden mit lokalen, nationalen oder freizeitorientierten Veranstaltungen zu bespielen.

In einer Kooperation zwischen der Landeshauptstadt und der Hannover-Veranstaltungs-GmbH (HVG) soll der Raschplatz zu einem attraktiven Raum werden. Auch die Hannover Region Grundstücksgesellschaft (HRG) und Sparkasse haben ihre Unterstützung zugesagt. Turniere, freies Training und eine lockere Atmosphäre sollen dem Platz einen grundsätzlich neuen Charakter geben. Axel von der Ohe freut sich auf den Sommer am Raschplatz: „Veränderungen werden nur real, wenn sie greifbar und erlebbar sind. Wir müssen den Menschen der Stadt ein Angebot machen, den Raschplatz wieder für sich zu nutzen. Wir verbessern jetzt das subjektiv erlebte Sicherheitsgefühl durch eine heterogene Nutzung und eine Belebung. Damit geht eine bessere Kontrollmöglichkeit und die Verbesserung der Aufenthaltsqualität und der Sauberkeit einher“.

Das Event soll im Laufe des Monats Mai starten und dann rund drei Monate laufen. Eine organisierte Nutzung vom frühen Nachmittag bis in die Abendstunden soll gewährleistet werden. Eine erste Kostenschätzung für das Gesamtprojekt am Raschplatz beläuft sich – je nach Ausgestaltung – auf  rund 400.000 Euro. Die Details zum Programm und den Abläufen werden im Laufe des Frühjahrs vorgestellt. Hans Nolte, Chef der Hannover-Marketing-Gesellschaft (HMTG) übernimmt die Organisation: „Der Bahnhof und sein Umfeld ist als Ankunftsort in unserer Stadt für viele der erste Eindruck von Hannover. Mit dem Sport- und Eventprogramm können wir Hannover nachhaltig attraktiver machen.“

Keine Entwicklung ohne Experimente

Onay macht deutlich, dass die Entwicklung der Innenstadt daran hängt, neue Dinge auszuprobieren: „Vor zwei Jahren haben mit den Experimentierräumen erfolgreich die Grundlage für eine autofreie und menschengerechte Innenstadt gelegt. Daran knüpfen wir an und Experimentieren weiter. Was klappt, setzen wir fort, was nicht klappt, macht uns um eine Erfahrung reicher.“

Seitens der Stadtentwicklung werden in diesem Jahr ausgehend vom Innenstadtdialog auch Überlegungen weiterentwickelt, wie der Bereich zwischen Berliner Allee und Hauptbahnhof – und damit auch der Raschplatz – städtebaulich langfristig entwickelt werden kann. In einem ersten Schritt soll ein Masterplan für das nördliche Bahnhofsviertel erarbeitet werden.

Bahnhofsquartier bleibt Ort aktiver Sozialpolitik

Sylvia Bruns, Sozialdezernentin der Landeshauptstadt Hannover betont, dass die niedrigschwelligen Angebote für wohnungslose und suchtkranke Menschen eingebettet sind in die Weiterentwicklung des gesamten Bereichs. „Auch die obdachlosen und teils suchtkranken Menschen, die sich derzeit auf den bahnhofsnahen Plätzen aufhalten, bekommen neue Hilfen und Aufenthaltsorte in der Innenstadt.“

Fortschritte bei der Verbesserung der Aufenthaltsqualität und neuen Hilfen sind unter anderem:

Verlegung des Kontaktladens Mecki in eine neue Räumlichkeit und mit zusätzlichen medizinischen Angeboten

Kombiniertes Angebot aus Bett, Substitution und Tagesstruktur, dezentrales Angebot in Kooperation mit Suchthilfe und Suchtmedizin

Verbesserung der Aufenthaltsqualität auf dem Vorplatz Fernroder Straße für die offene Drogenszene durch verbesserten Witterungsschutz (Sitzplätze, Dächer)

Ausbau der Diamorphinambulanz auf 150 Plätze und zusätzlich Ausbau der Tagesstruktur in der Praxis; die bisherigen Räumlichkeiten in der Odeonstraße bieten nur für 80 Patient*innen Raum; für die Erweiterung ist eine neue Immobilie zu suchen

Schaffung eines Modellprojekts „Substitution Crack“ durch eine gemeinsame Initiative mehrerer Bundesländer für einen wissenschaftlich begleiteten Modellversuch

Ausbau der städtischen Straßensozialarbeit „Arbeitsschwerpunkt Sucht“ mit dem Ziel, die Koordination mit Suchtmedizin zu verbessern

Bruns beschreibt, dass die Vielfalt und ein Mix aus zentralen und dezentralen Angebote die Chance bieten, die besonders durch Nutzungskonflikte geprägten, innenstadtnahen Plätze zu entlasten. Bestehende Angebote werden dafür kontinuierlich vernetzt. Künftig sollen auch mobile Angebote eine größere Rolle spielen.

Für Stadträtin Bruns steht fest: „Angebote für wohnungslose Menschen müssen niedrigschwellig erreichbar sein. Wohnungslose Menschen gehören zur Stadtgesellschaft und werden auch zukünftig öffentliche Räume nutzen.“

Die Stadtverwaltung wird das Gesamtkonzept zur ordnungsrechtlichen und sozialpolitischen Weiterentwicklung der bahnhofsnahen Plätze zeitnah vorstellen.

23.05.2022

Podcast-Reihe zum Thema „Häusliche Gewalt“

Der Kommunale Präventionsrat (KPR) der Landeshauptstadt Hannover hat jetzt eine Podcast-Reihe zu häuslicher Gewalt veröffentlicht. Leitmotto ist das KPR-Jahresthema „Hannover ist stärker als Gewalt – für sichere Familien in unserer Stadt“. Die 15- bis 35-minütigen Folgen sind im Internet auf Spotify kostenfrei abrufbar . Sie thematisieren Fragestellungen wie „Was die Polizei bei häuslicher Gewalt tun kann“, „Welche Auswirkungen häusliche Gewalt für Kinder hat“ oder „Was mich im Frauenhaus erwartet“.

Der offizielle Startschuss für die Podcast-Reihe wurde an diesem Dienstag (17. Mai) im Rahmen des KPR-Fachtags gegeben. Nach der Begrüßung durch Oberbürgermeister Belit Onay setzten Bürgermeister und KPR-Vorsitzender Thomas Hermann, der Erste Stadtrat Dr. Axel von der Ohe, Gleichstellungsbeauftragte Friederike Kämpfe sowie Polizeipräsident Volker Kluwe Zeichen gegen häusliche Gewalt und zeigten Plakate, auf denen Zitate aus den Podcasts zu lesen sind.

„Der Podcast ist nicht nur eine neue und spannende Erfahrung, sondern eine gute Möglichkeit, ein Thema facettenreich aufzugreifen und darüber zu informieren“, sagt Bürgermeister und KPR-Vorsitzender Thomas Hermann, der betont: „Es ist wichtig, sich mit allen möglichen Mitteln mit dem Thema „Häusliche Gewalt“ auseinanderzusetzen und Hilfestellungen anzubieten.“

Drei angehende Verwaltungsfachwirtinnen, Licia Biotti, Meike Kallmeyer und Sabrina Kügler, haben unter der Federführung der Geschäftsführerinnen Sinem Eryurt-Celik und Thea Giebl die Podcast-Reihe entwickelt und produziert. Beteiligt als Interviewpartner*innen waren eine Reihe von Institutionen, um das Thema „Häusliche Gewalt“ aus verschiedenen Blickwinkeln zu beleuchten: Polizeidirektion Hannover, das Frauenhaus Hannover, das Netzwerk ProBeweis, Waage e.V., TäBea – Beratungs- und Therapiezentrum, Männerbüro e.V., das Kinderschutzzentrum Hannover sowie Thomas Hermann.

 

Hintergrund:

Der Kommunale Präventionsrat der Landeshauptstadt Hannover beschäftigt sich derzeit intensiv mit dem Thema „Häusliche Gewalt“. Unter dem Motto „Hannover ist stärker als Gewalt – für sichere Familien in unserer Stadt“ wollen der KPR und die zahlreichen Netzwerkpartner*innen in diesem Jahr mit zahlreichen Veranstaltungen und Aktionen über das Thema und über Hilfsangebote informieren. In den vergangenen Monaten haben bereits viele Termine stattgefunden. Weitere Informationen zum Jahresmotto sowie den Veranstaltungskalender bietet das Internet unter www.kpr-hannover.de.

19.11.2021

Neue Perspektive für wohnungslose Menschen in Hannover

Mehr Platz zur Versorgung obdachloser Menschen nach dem Konzept des Kontaktladens „Mecki“ – das war und ist die Herausforderung, für die die Landeshauptstadt und Region Hannover jetzt eine finanziell abgesicherte Standortlösung erreicht haben, unter Einbeziehung des Trägers des jetzigen Tagesaufenthaltes Kontaktladen „Mecki“, dem Diakonischen Werk Hannover, und in Kombination mit einer zusätzlichen Notschlafstelle in Citynähe.

Die Stadt stellt dafür einen Teil der Immobilie mit einer Fläche von rund 500 Quadratmetern in der Augustenstraße 11 zur Verfügung, die mit einer geplanten Erweiterung der bisherigen sozialen Angebote einhergeht. Für den „Mecki 2.0“ sind das Erdgeschoß und das erste Obergeschoß vorgesehen. Stadt und Region unterstützen das Projekt samt notwendiger Umbaumaßnahmen und haben vorsorglich Haushaltsmittel bis zu je einer Million Euro hierfür eingeplant. Das detaillierte Nutzungskonzept inklusive des zeitlichen Umsetzungsrahmens und der jeweiligen Finanzierungsbeiträge von Region und Stadt wird derzeit ausgearbeitet. Daran schließen sich dann die Hochbauplanung des derzeit auf den Rohbau zurückgebauten Gebäudes, das Baugenehmigungsverfahren und die erforderlichen Vergabeverfahren an. Die Aufnahme der Nutzung kann nach heutigem Stand dann voraussichtlich in 2023 / 2024 erfolgen.

„Die Neuaufstellung des ‚Mecki 2.0‘ ist Teil einer langfristigen Strategie und ein Meilenstein zur Verbesserung der Situation wohnungsloser Menschen in Hannover. Es gibt einen Anstieg der Bedarfe, die der bisherige Standort nicht mehr leisten kann. Wir brauchen eine Anlaufstelle, die in der Innenstadt liegt und den Bedürfnissen in Not geratener Menschen Rechnung trägt. Die Immobilie in der Augustenstraße 11 bietet sowohl Platz für den ‚Mecki 2.0.‘ als auch Übernachtungsangebote (Notschlafsstelle). Diese Kombination wird den ‚Mecki 2.0.‘ zu einer modernen sozialen Versorgungsstation in Hannover machen“, erläuterte Sylvia Bruns, Sozialdezernentin der Landeshauptstadt Hannover.

Der Kontaktladen wird durch die Region Hannover als Angebot der Hilfen zur Überwindung besonderer sozialer Schwierigkeiten finanziert. „Seit vielen Jahren leistet der Kontaktladen Mecki kompetente und engagierte Beratung und Unterstützung für Menschen in schwierigsten Lebensverhältnissen. Diese Arbeit wollen wir langfristig sichern und mit den neuen Räumlichkeiten bessere Bedingungen für die Rat- und Hilfesuchenden und die Mitarbeitenden schaffen. Sehr wichtig ist uns dabei auch das medizinische und pflegerische Angebot. Mit dem Umzug in die Augustenstraße können wir die medizinische und pflegerische Versorgung wohnungsloser Menschen auf eine gute Basis stellen, dauerhaft erhalten und erweitern, zum Beispiel mit Hilfen bei psychischen Erkrankungen,“ sagte Dr. Andrea Hanke, Dezernentin für Soziale Infrastruktur der Region Hannover.

 „Ich freue mich, dass wir nach einer intensiven Verhandlungsphase eine gute Lösung gefunden haben. Ein so großes Projekt kann nur gemeinsam gelingen, daher bin ich über die gute Zusammenarbeit und den offenen Austausch mit Stadt und Region Hannover sehr dankbar. Die erfolgreiche Arbeit im Kontaktladen Mecki kann durch diese gute Lösung nun weiter ausgebaut werden“, so Lutz Jung, Geschäftsführer des Diakonischen Werkes Hannover gGmbH.

Angedacht ist eine Nutzung des Erdgeschosses und des ersten Obergeschosses für die sozialen Angebote des Kontaktladens „Mecki“ (beispielsweise soziale Beratung, medizinische Versorgung, Angebote für die Körperhygiene und zur Reinigung von Wäsche). Im zweiten Obergeschoss sowie einem geplanten dritten Geschoss (muss noch erstellt werden) entsteht eine Notschlafstelle der Stadt Hannover. Die Umsetzung des Projektes wird nach jetziger Schätzung circa zwei Jahre dauern. Als Interimslösung konnte der Tagesaufenthalt bereits im Juli mit den Räumlichkeiten des ehemaligen Angebotes „Kompass“ (Lister Meile 2) durch eine Vereinbarung mit der Region Hannover erweitert werden.

Hintergrundinformationen Kontaktladen „Mecki“

Direkt am Raschplatz hinter dem Hauptbahnhof Hannover, ist der Kontaktladen „Mecki“ seit April 1985 eine niedrigschwellige Anlauf- und Vermittlungsstelle für Personen in besonderen sozialen Schwierigkeiten (§§ 67 ff. SGB XII). Er ist als Schutz- und Ruheraum für die Nutzer*innen konzipiert. Ziel der Arbeit ist es, die Menschen bei der Sicherung des Lebensunterhaltes zu unterstützen, Zugang zu sozialen Hilfen zu ermöglichen und bei der Durchsetzung berechtigter Ansprüche zu helfen. Der Kontaktladen bietet eine Kombination aus Anlaufstelle, Straßensozialarbeit und medizinischer Grundversorgung. Zusätzlich besteht dort die Möglichkeit, ärztliche und pflegerische Hilfen in Anspruch zu nehmen. Die Einrichtung orientiert sich an der Lebenslage alleinstehender wohnungsloser Menschen und soll als niedrigschwelliges Angebot nicht nur Unterstützung bieten, sondern auch Ausstiegs- und Veränderungsmöglichkeiten aufzeigen.

23.08.2021

Kriminalitätsverteilung in Hannover

Die Polizei und die Stadt Hannover veröffentlichen im dritten Quartal den Sicherheitsbericht für die Landeshauptstadt. Dabei werden die aktuellen Kriminalitätszahlen für das Jahr 2020 – aufgeschlüsselt für jeden Stadtteil – vorgestellt. Beide Behörden gewährleisten damit eine größtmögliche Transparenz für die Bevölkerung und setzen ihren intensiven Austausch mit den Vertretenden der örtlichen Gremien fort.

Der jährlich erscheinende Sicherheitsbericht hat ausschließlich Delikte im Fokus, welche einen Bezug zum öffentlichen Raum haben und/oder das Sicherheitsempfinden der Bevölkerung im besonderen Maße beeinflussen. Hierbei werden insbesondere folgende Straftaten im Vier-Jahres-Vergleich betrachtet: Gesamtstraftaten (Ohne Staatsschutz- und Verkehrsdelikte), Raubdelikte, Körperverletzungen, Diebstahlsdelikte (u.a. Wohnungseinbrüche), Sachbeschädigungen und Rauschgiftdelikte.

In den Sicherheitsbericht fließen keine Straftaten ohne Tatort ein. Hierunter fallen u.a. Betrugsdelikte aus dem Bereich „Cybercrime“ bei denen kein Tatort ermittelt werden konnte.

Für die Landeshauptstadt Hannover ist für das Jahr 2020 ebenfalls, wie bereits für das Jahr 2019 festgestellt, ein rückläufiger Trend an Straftaten zu verzeichnen.

In dem zu betrachtenden Zeitraum 2020 müssen die besonderen Umstände während der Covid-19 pandemiebedingten Einschränkungen berücksichtigt werden, die direkt Auswirkungen auf das Kriminalitätsgeschehen hatten.

Im Jahr 2019 wurden noch 69.613 Straftaten in der Polizeilichen Kriminalstatistik erfasst. Im Jahr 2020 dagegen wurden 68.540 Gesamtstraftaten registriert. 

65.005 Straftaten davon konnten den einzelnen Stadtbezirken/Stadtteilen zugeordnet werden. Durch technische Anpassungen ist ein leichter Anstieg zum Vorjahr 2019 zu verzeichnen. Nunmehr können zum Beispiel Straftaten, welche in den Zuständigkeitsbereich der Bundespolizeidirektion Hannover fallen, dem Stadtteil Mitte zugeordnet werden. Dies bedeutet, dass Straftaten, welche im Bereich des Hauptbahnhofes durch die Bundespolizei aufgenommen worden sind, jetzt dem Stadtteil Mitte zugeordnet sind.

Hervorzuheben ist, dass Pandemiebedingt eine veränderte Form der Arbeitswelt und der Mobilität stattgefunden hat. Somit führten die Präsenz im eigenen Wohnraum durch Homeoffice oder Kurzarbeit und die Einschränkungen zur Einreise in die Bundesrepublik Deutschland für überörtlich agierende Tätergruppierungen zu einem Rückgang der Wohnungseinbrüche auf 706 Taten. Im Vorjahr wurden 1037 Taten verzeichnet.

Ebenfalls ist ein Rückgang der Körperverletzungsdelikte festzustellen. Im Jahr 2020 wurden 6.881 Körperverletzungen registriert (2019: 7.238 Körperverletzungen). Durch den Wegfall von Großveranstaltungen, wie beispielsweise das Schützen- und das Maschseefest, sind die Tatgelegenheiten reduziert worden.

Im Bereich der Rauschgiftkriminalität machen fast 80 Prozent der bekannt gewordenen Straftaten die allgemeinen Verstöße „Besitz von Rauschgift“ aus. Die restlichen 20 Prozent sind als Handelsdelikte einzuordnen. Die Anzahl der Rauschgiftdelikte sagt grundsätzlich nichts über die räumliche Verteilung der Straftaten aus, sondern sie legt in der Regel offen, an welchen Orten die Polizei Feststellungen getroffen oder Hinweise hierzu erhalten hat.

„Die Pandemie hat sich nicht nur auf das öffentliche Leben und die Kriminalität ausgewirkt, sondern auch auf die gemeinsamen Maßnahmen zur Erhöhung von Sicherheit und Ordnung in der Landeshauptstadt Hannover. Gleichzeitig war der Alltag beider Behörden von der Durchsetzung der jeweiligen aktuellen Corona-Verordnung geprägt. Wir freuen uns, dass wir die gemeinsamen Streifen mit dem Ordnungsdienst der Landeshauptstadt Hannover nun wieder intensivieren können. Durch die gemeinsame Präsenz möchten wir die Ansprechbarkeit für alle gewährleisten und das Sicherheitsgefühl der Menschen in der Landeshauptstadt stärken.“ äußert sich Hannovers Polizeipräsident Volker Kluwe.

Das Jahr 2020 war ein außergewöhnliches Jahr für die Bevölkerung, die Landeshauptstadt und für die Polizeidirektion von Hannover.

Die Tätigkeiten des Ordnungsdienstes und der Polizei Hannover wurden durch den Umgang mit der Covid-19-Pandemie stark geprägt. Durch das Land Niedersachsen und die Region Hannover wurden seit Mitte März 2020 zahlreiche ordnungsrechtliche Vorschriften zur Eindämmung der Pandemie erlassen. Für die Durchsetzung dieser Regelungen arbeiteten die Stadt Hannover und die Polizeidirektion Hannover zusammen im engen Austausch. Der Ordnungsdienst hat allein 427 Mal in Ladengeschäften die jeweils aktuell geltenden Coronabestimmungen kontrolliert. Hiervon führten etwa 10 Prozent zur Schließung des Geschäfts. Mehr als 11.000 Mal wurden Personen auf die Wahrung der Hygiene- und Abstandsregeln hingewiesen. Insgesamt wurden durch Mitarbeitende der Stadt Hannover 28.161 Bürgergespräche geführt. Im Stadtgebiet hat das Ordnungsamt 1.623 Verstöße gegen die Spielplatzsatzung festgestellt. 388 Verstöße wurden mit einem Platzverweis geahndet.

„Mit dem diesjährigen Bericht legen die Polizeidirektion Hannover und die Landeshauptstadt zum vierten Mal einen gemeinsamen Sicherheitsbericht vor.“, so Dr. Axel von der Ohe, Dezernent für Finanzen, Sicherheit und Ordnung bei der Landeshauptstadt Hannover. „Die Einführung eines solchen gemeinsamen Reportings hat sich bewährt. Es schafft Transparenz über die Tätigkeit von Polizei und städtischem Ordnungsdienst und leistet einen wichtigen Beitrag für eine faktenbasierte Bewertung der jeweils aktuellen Ordnungs- und Sicherheitslage. Der Bericht ist zudem ein ganz konkreter Beleg für die gelebte Sicherheitspartnerschaft von Polizei und Stadtverwaltung.“

Den gesamten Sicherheitsbericht finden Sie unter hier.

22.06.2021

Zwischenbericht zur Umfrage „Wohnungslosigkeit“

Knapp 1.400 Menschen, davon mehr als 300 ohne festen Wohnsitz, haben im April an einer städtischen Umfrage zur Wahrnehmung von Wohnungslosigkeit in Hannover teilgenommen. Ziel war es, eine bessere Einschätzung für die Bedürfnisse der Menschen und der Wahrnehmung des Themas in der Gesamtbevölkerung zu erhalten.

Die Umfrage richtete sich sowohl an Menschen mit festem Wohnsitz als auch explizit an wohnungslose Menschen. Der Fragebogen enthielt je nach Filterfunktion bis zu vierzehn Fragen, u.a. auch die Abfrage zu soziodemographischen Eckdaten. Um auch nicht deutschsprachigen, wohnungslosen Menschen die Teilnahme zu ermöglichen, wurde die Befragung durch 16 mehrsprachige* Interviewer*innen unterstützt, darunter Mitarbeiter*innen der Stadtverwaltung, (Straßen-) Sozialarbeit, Integrationsmanagement, Koordinierungsstelle Südosteuropa sowie Ehrenamtliche.

Teilgenommen haben 1.030 Personen mit festem Wohnsitz und 331 Personen ohne festen Wohnsitz. Unter den 331 wohnungslosen Menschen waren 211 Männer, 59 Frauen und 4 diverse Menschen. Die Teilnehmenden waren überwiegend im Alter von 35 bis 54 Jahren. Es handelte sich dabei zum großen Teil um alleinlebende Männer, aber auch um Paare oder Familien mit minderjährigen Kinder.

Ergebnisse der Befragung von Menschen ohne festen Wohnsitz

  • Fast drei Viertel (73 Prozent) der wohnungslosen Menschen sucht eine Wohnung. Die am häufigsten genannten Probleme bei der Wohnungssuche waren der Preis („zu teuer“), Schulden- oder Schufa-Einträge oder „das schaffe ich nicht alleine“ (jeweils über 40 Prozent der Nennungen, Mehrfachnennungen waren möglich). Auch die Antwort „Vermieter wollen mich nicht“ wurde von über einem Drittel als Problem angegeben. Fast ein Fünftel der Befragten gab an, dass sie keinen Anspruch auf eine Wohnung in Hannover haben.
  • Jeweils fast zwei Drittel antwortete auf die Frage „Brauchen /möchten Sie Unterstützung bei der Wohnungssuche?“ mit „ja, jemand, der sucht“ oder „ja, jemand, der begleitet“. Fast ein Viertel gab an, dass „sprachliche Hilfen“ zur Unterstützung bei der Wohnungssuche benötigt werden (Mehrfachnennungen möglich).
  • Rund 27 Prozent der Antwortenden sucht nachts eine Notunterkunft auf. Jeweils rund ein Viertel gibt an, sich „irgendwo draußen“ aufzuhalten oder in einer „festen Unterkunft für wohnungslose Menschen“.  Etwa 15 Prozent gab an, nachts bei „Freunden oder Bekannten“ zu sein oder „das möchte ich nicht sagen“.
  • Auf die Frage nach Hilfen in der aktuellen Situation, entfielen die meisten Antworten - abgesehen von einer „eigenen Wohnung“ (73 Prozent) - auf Soziale Arbeit (51 Prozent), medizinische Versorgung (44 %) Unterkünfte mit Einzelzimmer (42 %) sowie Information und Beratung (32 Prozent), Essensausgaben / Tafeln (32 Prozent), Therapieplätze (z.B. Sucht- oder Psychotherapie) (31 Prozent).
  • Zu konkreten Maßnahmen, die die individuelle Situation verbessern würden, wurde am häufigsten der Wunsch nach deutlich mehr bezahlbarem Wohnraum im Stadtgebiet geäußert, aber auch nach mehrsprachiger Unterstützung und Beratung.
  • Vereinzelt gab es Hinweise auf Gewalterfahrungen innerhalb und außerhalb von Unterkünften oder Rassismuserfahrungen, auch auf dem Mietwohnungsmarkt.

Ergebnisse der Befragung von Menschen mit festem Wohnsitz

  • „Nehmen Sie Wohnungslosigkeit in Hannover wahr?“ richtete sich als erste Frage an die Menschen mit festem Wohnsitz. Nahezu alle Befragten unabhängig von Geschlecht, Alter oder Migrationshintergrund gaben an, Wohnungslosigkeit in der Stadt Hannover wahrzunehmen, sei es im Stadtbild, in Kenntnis der Orte für Hilfsangebote oder über die Medienberichterstattung.
  • Mehr als die Hälfte der Antwortenden nannte den Stadtteil Mitte als Ort, an dem Wohnungslosigkeit wahrgenommen wird. Angegeben wurden Standorte rund um den Kröpcke, am Opernplatz und in Bahnhofsnähe. Einen Stadtteil außerhalb der Innenstadt nannten ebenfalls mehr als die Hälfte der Antwortenden (Absteigend: Linden, List, Oststadt, Nordstadt, Südstadt).
  • Einen ganz konkreten Ort in der Innenstadt, an dem sich wohnungslose Menschen aufhalten, nannten 436 Befragte. 289 Befragte gaben einen konkreten Ort in einem anderen Stadtteil Hannovers an.
  • Wohnungslose Menschen werden an den konkreten Orten mehrheitlich wie folgt angetroffen: täglich, im ganzen Jahr, den ganzen Tag. Es handelt sich vorwiegend um Erwachsene (ohne Kinder / keine Senior*innen), darunter vor allem Männer. Es wurden aber auch Jugendliche und junge Erwachsene wahrgenommen.
  • Fast 70 Prozent der Befragten ist es „sehr wichtig“, dass es Hilfen und Unterstützung für wohnungslose Menschen in Hannover gibt.
  • Jede*r sechste Befragte gab an, sich bereits ehrenamtlich in der Wohnungslosenhilfe zu engagieren, gut ein weiteres Viertel kann es sich vorstellen, ehrenamtlich für wohnungslose Menschen tätig zu sein.
  • Zielgruppen, für die sich die Befragten besonders einsetzen möchten, sind vor allem Frauen, Kinder und Jugendliche, Familien/Eltern, Suchtkranke oder wohnungslose Menschen bestimmter Nationalität bzw. Sprache.
  • Zur Frage der Eröffnung eines neuen Hilfsangebotes in der Nachbarschaft, sagten zwei Drittel „gut, es muss Hilfen geben“, weitere rund 20 Prozent fänden dies „gut“ und würden sich dort engagieren wollen. Ebenfalls gut 20 Prozent fänden dies „gut, sorgen sich aber um Probleme in der Nachbarschaft“. Sechs Prozent der Teilnehmenden sprach sich dagegen aus. Laut Umfrage stehen Frauen einem solchen Hilfsangebot positiver gegenüber, ebenso Befragte mit Migrationshintergrund und auch junge Menschen. Je älter die Befragten sind, desto eher gab es Bedenken oder Ablehnung.

Weitere Informationen

23.10.2020

Kriminalitätsverteilung in Hannover 2015 bis 2019

In diesem Jahr veröffentlichen Polizei und Stadt Hannover bereits zum dritten Mal den Sicherheitsbericht für die Landeshauptstadt. Dabei werden die aktuellen Kriminalitätszahlen – aufgeschlüsselt für die Stadtteile – für das Jahr 2019 präsentiert. Damit setzen beide Institutionen ihren Weg einer größtmöglichen Transparenz sowie eines intensiven Austauschs mit kommunalen Gremien fort.

Für das Jahr 2019 sind die Fallzahlen der gesamten Straftaten für die Landeshauptstadt Hannover im Vergleich zum Jahr 2018 leicht zurückgegangen. Damit setzt sich ein rückläufiger Trend fort, der seit dem Jahr 2016 festzustellen ist.

Im Jahr 2019 flossen im gesamten Stadtgebiet 69.613 Straftaten in die Polizeiliche Kriminalstatistik ein, von denen 63.404 den 13 Stadtbezirken bzw. 51 Stadtteilen zugeordnet werden konnten.

Da der Sicherheitsbericht ausschließlich Delikte beleuchten soll, die einen Bezug zum öffentlichen Raum haben und/oder das Sicherheitsempfinden der Bürgerinnen und Bürger vor Ort im besonderen Maße beeinflussen, werden folgende Straftaten in der Statistik veröffentlicht:

Gesamtstraftaten (ohne Staatsschutz- und Verkehrsdelikte):

  • Raubdelikte gesamt, davon Straßenraub
  • Körperverletzungen
  • Diebstahldelikte gesamt, davon Wohnungseinbruchdiebstahl, Diebstahl von Kraftfahrzeugen (ohne Motorräder) und Diebstahl an/aus Kraftfahrzeugen
  • Sachbeschädigungen
  • Rauschgiftdelikte

Bei den zuletzt erwähnten Rauschgiftdelikten ist zu beachten, dass diese im starken Maße von der Kontrollintensität der Polizei abhängig sind. Diese Zahlen lassen jedoch keine Rückschlüsse auf die räumliche Verteilung der Taten zu, sondern dokumentieren vielmehr die Örtlichkeiten der polizeilichen Feststellungen.

Außerdem wird in dem Sicherheitsbericht erneut umfangreiches Zahlenwerk zum städtischen Ordnungsdienst der LHH veröffentlicht. Demnach haben die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter im Jahr 2019 unter anderem über 26.000 Bürgergespräche geführt, 4.347 Platzverweise ausgesprochen und 30.456 Ordnungswidrigkeiten zur Anzeige gebracht. Erstmalig werden diese städtischen Maßnahmen nun auch bis auf die Ebene der Stadtteile dargestellt.

Der gesamte Sicherheitsbericht findet sich in der Anlage, er ist auch auf hier abrufbar.

Ansprechpartner

Herr Dr. Axel von der Ohe
Dezernent für Finanzen und Ordnung

DezII@Hannover-Stadt.de

Frau Zuhal Karakas
Fachbereichsleiterin Öffentliche Ordnung

32@Hannover-Stadt.de

Frau Sinem Eryurt-Celik
Geschäftsstelle des Kommunalen Präventionsrates (Dez. II.)

kpr@hannover-stadt.de